Seychellen 2015

"Gestrandet!"

Die Seychellen sind eine Inselgruppe aus ca. 115 Inseln, die im indischen Ozean liegen und topografisch zu Afrika gehören. Man teilt sie je nach Lage in die Inner und Outer Islands ein. Die Inner Islands bestehen aus 32 Inseln, zu denen auch Mahé (154 km²), Praslin (38 km²), La Digue (10 km²) und Silhouette (20 km²) gehören - die Inseln, die wir besuchen wollten. Hier herrschen durchschnittlich Temperaturen von
24 -30 °C mit einer Luftfeuchtigkeit von ca. 80% und es kann immer regnen. Die Wassertemperatur liegt bei angenehmen 26 °C. Wir entschieden uns für den Monat November, da der Monsun wechselt und es relativ windstill sein soll.
Doch jeder, der uns kennt, fragt sich sicher, warum wir gerade die Seychellen als unser Urlaubsziel auserkoren hatten. War es der Drang, einmal nichts zu tun und die Seele baumeln zu lassen, war es die Suche nach einer neuen Herausforderung, auch wenn sie darin bestand, weniger zu machen als sonst, wollten wir mal Strand, Steine und Palmen fotografieren oder waren wir einfach nur urlaubsreif und wollten ausspannen? So richtig wussten wir es selbst nicht und ich war bis zum Schluss mehr als skeptisch, ob mir dieses Urlaubsziel gefallen könnte.
Wir luden unzählige Bücher auf unsern Kindel, kramten unsere alte Schnorchelausrüstung raus, kauften Mitten im November Sonnencreme und Mückenschutz, erstanden ein Unterwassergehäuse für unsere kleine Canon und beluden unsere Taschen mit Sommersachen. Chris nutzte dieses Reiseziel auch dazu, sich einen Kopter anzuschaffen und übte daheim schon einmal fleißig das Fliegen. Wenn nicht hier, wo sonst würde er Traumstrände aus der Vogelperspektive fotografieren können und Strände mit vorgelagerten Korallenriffen vom Wasser aus. Der Kopter würde uns eine völlig neue Perspektive eröffnen und so langsam schwanden meine Bedenken, dass es uns langweilig werden könnte.
Ein wenig Mitschuld an unserer Entscheidung waren auch Jens und Andrea, die uns in Ecuador von den Seychellen erzählten und meinten, dass es uns dort sicher gefallen würde. 
Mit dem Seychellenspezialisten SeyVillas fanden wir einen kompetenten Reisepartner, dem wir unsere Vorstellungen und Wünsche mitteilten und die uns perfekt berieten. Wir wollten keine Luxushotels mit Menschenmassen, sondern kleine individuelle Anlagen mit Charme, etwas Einsamkeit und der Möglichkeit, uns selbst zu versorgen. Wir buchten das Transferkomplettpaket, so dass wir uns vor Ort keine Sorgen mehr über Fähren und Transfers machen mussten.
Da unser Afrikaurlaub schon etwas länger zurücklag und daheim allerhand Stress herrschte, waren wir mehr als urlaubreif und sogar ich freute mich so langsam auf den Abflug, auch wenn ich skeptisch blieb. Doch meistens kommt es ja anders als man denkt und wir waren schon immer schnell zu begeistern von der Schönheit der Natur - so war ich gespannt, wie es diesmal sein würde.

Freitag, 21.11.2015
1. Tag

Da unser Flieger erst um 15 Uhr nach Frankfurt abheben würde, hatten wir einen entspannten Morgen. Wir schliefen gemütlich aus, frühstückten und packten ein paar letzte Sachen in unsere Taschen. Danach verabschiedeten wir uns von unseren Katzen, die diesmal erstaunlich gelassen waren. Da unser Pauli in letzter Zeit etwas kränkelte, nahm ich ihm das Versprechen ab, für die nächsten drei Wochen gesund zu bleiben und knuddelten die Süßen noch einmal fest durch. Sie schauten nur müde zu uns auf, um gleich darauf weiter zu schlafen, während wir unsere Taschen im Auto verstauten und mit Chris Mutti zum Flughafen fuhren.
Am Terminal 2 gingen wir zum Lufthansaschalter und gaben unsere Taschen auf, die diesmal exakt 20 kg wogen. Nach einem Kaffee begaben wir uns zum Flieger. Selbstverständlich wurde wieder unsere Ausrüstung genauestens untersucht und auch der Kopter skeptisch in Augenschein genommen. Als der eine Beamte meinte, ob ein Kopter denn im Flugzeug erlaubt sei, rutschte mir kurz das Herz in die Hose, aber der andere nette Beamte lachte nur und bestätigte mein Nicken. Alles war okay und wir durften passieren. Der Flug nach Frankfurt war kurzweilig und wir saßen sogar zusammen. In Frankfurt wanderten wir zu unserem Abflugterminal. Dort saßen wir und warteten, dass die Condor sich startbereit machen würde. Eine emsige Mitarbeiterin kam vorbei und brachte uns die Sicherheitsanhänger für das Handgepäck. Dabei hob sie unseren Fotorucksack in die Höhe. Wieder hielt ich die Luft an, denn natürlich wog er mehr als die erlaubten 6 kg. Keine Ahnung was die Gute gefrühstückt hatte, aber sie verzog nicht einmal das Gesicht und stellte den Rucksack wieder ab, um uns den ersehnten Papierstreifen auszuhändigen. Wow, das ging ja mal einfach! Kein Erklären, kein Wiegen und keine Diskussion, das hätten wir nicht erwartet. Bald darauf war Boarding. Im Vorfeld wollte Chris sich den Freischaltcode für das Premium Economy Fernsehpaket kaufen, da er meistens im Flieger nicht schlafen kann, aber das gesamte System bei Condor war überlastet. Als er von Daheim aus nach gefühlten Tagen endlich mal jemanden in der Leitung hatte, hieß es, dass Condor Probleme mit dem neuen Online-System habe und somit keine Buchungen möglich sind. Man versicherte ihm jedoch, dass er das Fernsehpaket zum gleichen Preis von 6 Euro im Flieger kaufen könne und erzählte, dass Condor es in dieser Notlage kostenlos verteilt hätte. Tja, davon merkten wir leider nichts. Trotz Diskussion und vorheriger Machtlosigkeit des Systems, musste er den vollen Preis zahlen, was ich sehr traurig fand, zumal der Flugpreis auch in der Economy nicht gerade preiswert war und es schlicht und ergreifend nicht möglich war, vorher das Paket zu buchen. Dieser Service und die Tatsache, dass es eine Woche vorher sogar kostenlos war, ärgerte mich schon sehr und das nicht wegen des Geldes, sondern weil hier der Service einfach nur schlecht war. Das Essen konnte mich auch nicht versöhnen, denn wieder einmal gab es nur klebrige Pasta mit bzw. ohne Soße und das mitten in der Nacht. Wenigstens der Film "Honig im Kopf" gefiel uns, aber ob er die 8 € Aufpreis wert war, wagte ich zu bezweifeln, denn danach schlief ich und nur Chris schaute noch einen zweiten und dritten Film an.
Um 6.12 Uhr landeten wir dann auf dem internationalen Flughafen der Insel Mahé. Es war warm und das schon am frühen Morgen - herrlich. Von der Firma Creol Travel Service wurden wir eingesammelt und auf Busse aufgeteilt, die uns zur Fähre brachten. Leider ließen sie sich so viel Zeit, dass die erste Fähre um 7.30 Uhr weg war und das nächste Boot erst um 11.30 Uhr auslaufen würde. So gaben wir unsere Taschen am Hafen ab und schlenderten etwas durch die Gegend. Da die Sonne nur so vom Himmel lachte, suchten wir etwas Schatten in einem kleinen Park. Doch da fielen leider unzählige Mücken über mich her, so dass wir weiter gingen. Leider gab es hier nicht viel zu erkunden, denn der Hafen lag etwas abseits der Stadt. Dank Chris Forschergeist entdeckte er ein kleines Restaurant, dass etwas versteckt hinter einer Baustelle lag. Hier hatten sich schon mehr Wartende eingefunden. Wir bekamen noch einen Platz und bestellten uns Cappuccino, der auf der Speisekarte stand. Während wir warteten und aufs Meer blickten, drehten sich Windräder träge, doch das bisserl Wind reichte nicht wirklich zum Abkühlen aus. Zum Glück saßen wir im Schatten. Da an unserem Tisch noch Plätze frei waren, setzte sich eine Familie aus Berlin zu uns und wir kamen ins Gespräch. Sie sind Taucher und machen mit ihrer Tochter zwei Wochen Urlaub auf La Dique. Es war sehr nett und die Zeit verflog. Wir verabredeten uns für den Abend unseres Ankunft Tages in der La Dique Island Lodge zum Sundowner.

Als es Zeit wurde unsere Fähre aufzusuchen, reihten wir uns in eine lange Schlange vor dem Boot ein. Unsere Taschen standen schon an und wurden gerade verstaut. Wir mussten noch etwas warten und wurden dann ins Innere des Bootes verwiesen. Dort war es schon sehr voll und der Musical Film "Mama Mia" lief lautstark auf den Monitoren. Dazu blies die Klimaanlage aus vollen Rohren, so dass ich sofort eine Gänsehaut bekam. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob sie uns hier taub machen wollten oder tiefgefrieren. Beides war jedoch arg unangenehm. Chris wollte natürlich raus an die frische warme Luft, aber das war uns in der "billigen" Klasse untersagt. Die Berliner hatten bessere Tickets und wurden aufs obere Deck gelassen. Wir warteten, bis das Boot abgelegt hatte und als niemand mehr kontrollierte, gingen wir nach oben. Hier war es gleich viel angenehmer. Während ich mit der Müdigkeit kämpfte und immer wieder einnickte, lief Chris wie ein aufgedrehter Duracellhase herum und machte Fotos. Endlich konnte er nach dem langen Flug etwas tun und sich noch dazu bewegen. Nach 45 Minuten legten wir auf Praslin an - unserer ersten Insel.
Sie ist mit 12 km Länge und 5 km Breite die zweitgrößte Insel der Inneren Seychellen und hat eine Gesamtfläche von 37,58 km². Im Inneren der Insel ist ein Gebirge, dessen höchster Berg mit seinen 367 m über dem Meer der Fond Azore ist. Die Hauptstadt ist Baie Sainte Anne, wo wir auch anlegten. Wieder wurden wir von dem gut organisierten Transportunternehmen eingesammelt und auf verschiedenen Busse aufgeteilt. In unserem saßen nur wenige Leute, da wir in den Westen der Insel wollten.
Die Fahrt ging einmal quer über die Insel vorbei am bekannten Naturschutzgebiet Vallée de Mai, wo die bekannte Coco de Mer (Palme) wächst. Wir fuhren durch dichten Dschungel und vorbei an schönen weißen Sandstränden und spuckten immer wieder Touristen aus, bis nur noch wir und ein weiteres Paar übrig waren. An einem riesigen Golfplatz, bog unser Bus nach links ab und eine holprige Piste brachte uns immer weiter weg von der Hauptstraße bis zum Ende der Straße. Diesmal waren wir an der Reihe und kletterten aus dem Bus. Hier wartete Natalie schon auf uns und begrüßte uns herzlich. Sie war uns sofort sympathisch, zumal um ihre Füße herum ein paar sehr liebe Hunde wuselten und im Garten allerhand Tiere herum liefen. Natalie zeigte uns unser Zimmer, dafür mussten wir eine Auffahrt hinauf und dort waren genau zwei Bungalows. Unsere Nachbarn, ein Paar aus Dresden, hatten es schlauer als wir gemacht, denn sie waren mit dem Flieger nach Praslin gebracht worden und konnten sich schon einige Stunden vor uns akklimatisieren.
Wir waren erst einmal überwältigt. Unser Bungalow war riesig, luftig und einfach nur zum Wohlfühlen schön. Vor der großen Wohnküche lag unsere Hochterrasse mit Blick auf den üppigen grünen Garten, mit zahlreichen Kokospalmen und wunderschönen Blumen bestückt war. In ihm entdeckten wir Hühner mit Küken, Enten im Gartenteich und allerhand freche Vögel, die den Hühnern das Futter streitig machten. Natalie erzählte uns auch von ihrer Schildkröte Erna, die wir später einmal besuchen wollten. Während ich auspackte, erkundete Chris schon mal den Strand, der gleich am Ende des Gartens begann. Er kam entzückt wieder, denn eine schöne schiefe Fotopalme bot beste Möglichkeiten, hier ein paar typische Bilder im Sonnenuntergang hinzubekommen. Natalie kam später noch einmal vorbei und half uns, ein Auto für die nächsten Tage zu mieten, denn natürlich wollten wir die Insel intensiver erkunden und auch abends mal zum Essen fahren.
Jetzt lernten wir auch endlich Natalies Mutti Dagmar kennen. Zusammen managen sie die Bungalows und die Gäste und das mehr als liebenswert und persönlich.
Danach gingen wir an den Strand und badeten im seichten Wasser. Durch das Riff und Steine im flachen Wasser war das gar nicht so einfach, aber an ein paar schönen Felsen fanden wir eine perfekte Bademulde und genossen das warme Wasser, auch wenn man hier nicht so richtig schwimmen kann.
Den Sonnenuntergang verbrachten wir an der Fotopalme. Ein paar kleine Wölkchen waren am Himmel und Natalie kam mit der Hundeschar vorbei, die wir gleich durchknuddelten. Auch wenn die Sonne relativ glatt im Meer versank, war es einfach wunderschön, hier am weißen Strand zu sitzen. Über uns die Palme, deren Blätter leicht im Wind schaukelten, die Wellen plätscherten und es war einfach nur angenehm warm. Am Himmel kreisten ein paar eigenartig geformte Vögel. Doch bei genauerer Betrachtung erkannten wir, dass es Flughunde auf der Suche nach einem Schlafplatz waren. Diese eigenwilligen Geschöpfe fanden wir schon immer faszinierend und so freuten wir uns sehr, sie hier beobachten zu können.

Nachdem die Sonne im Meer versunken war, schlenderten wir zu unserem Bungalow zurück, duschten und gingen dann zu Fuß zum Restaurant Capricorn, wo wir auf der Terrasse einen Platz bekamen. Es war immer noch sehr schwül und so stand uns schon vom Nichtstun der Schweiß auf der Stirn. Vielleicht kam das aber auch wegen der Preise, die dank des schlechten Euro-Kurses ganz schön heftig waren. Hunger hatten wir trotzdem und schließlich waren wir ja im Urlaub. So nahm Chris Fischfilet mit kreolischer Soße und ich Shrimps. Das Essen war sehr lecker und besonders der frische Kokossalat war super. Nach dem Essen schlenderten wir zurück zu unserer Unterkunft, mitten durch die dunklen, einsamen Straßen und am Golfplatz entlang. Solche Nachtausflüge hatten wir schon ewig nicht mehr gemacht, aber auf einer Insel fast ohne Kriminalität, war das etwas anderes und wir fühlten uns sicher, auch wenn wir hier in Afrika waren. Im südlichen Afrika hätten wir es nicht gewagt, im Dunkeln spazieren zu gehen oder eine Gruppe Einheimischer nach dem Weg zu fragen, aber hier war es etwas anderes.
Wir saßen noch etwas auf der Terrasse und lauschten den Wellen und dem Rauschen der Palmenblätter im leichten Wind. Eiswürfel klimperten im Gin Tonic. Kleine Geckos saßen an der Wand und lauerten auf Insekten, die sie blitzschnell fingen und verspeisten. Schön warm war es und irgendwie fühlte es sich gar nicht so übel an, gestrandet zu sein.

Übernachtung: Villas du Voyageur, Praslin, Seychellen

Samstag, 22.11.2015
2. Tag
Schon früh waren wir auf und ließen uns an diesem Morgen das Frühstück servieren. Wir bekamen leckeres Obst, das wir zum Teil noch gar nicht kannten wie den Seychellen- und den Goldapfel, aber auch Mini-Bananen, Sternfrucht und Passionsfrucht. Toast, Marmelade, Joghurt, ein Ei sowie Speck und Gemüse. Dazu kochten wir uns unseren eigenen mitgebrachten Kaffee und dank unseres Zauberstabes gab es aufgeschäumte Milch, so dass aus dem Kaffee ein Cappuccino wurde und eine sehr glückliche Andrea auf der Terrasse saß. Hier auf den Seychellen ist es leider gar nicht einfach, einen normalen Pulverkaffee zu bekommen, denn hier gibt es eher Instant und wer selbigen nicht mag, sollte sich unbedingt Kaffee aus Deutschland mitbringen. Natalie leistete uns Gesellschaft und wir quatschten über Gott und die Welt. Um 9 Uhr kam dann unser Auto und kurz darauf starteten wir, denn wir waren schon sehr gespannt auf die bekannten Traumstrände wie den Strand mit dem klangvollen Namen Anse Lazio.
Die Straßen waren sehr schmal und an den Seitenrändern waren nicht etwa Bordsteine, sondern es ging links und rechts bis zu einem Meter in die Tiefe, denn bei Regen musste das Wasser ja abfließen können. So war die Straße erst einmal etwas gewöhnungsbedürftig. Außerdem war gar nicht so wenig Verkehr und die Einheimischen hatten im Gegensatz zu Chris die Ruhe weg. Wir mussten immer aufpassen, denn es kam nicht selten vor, dass ein Autofahrer unvermittelt stehen blieb, um mit einem Fußgänger zu quatschen. Interessant waren auch die Busse, die oftmals mit hoher Geschwindigkeit um die zahlreichen Kurven schossen, um kurz darauf plötzlich zu halten. So war jede Fahrt aufs Neue eine kleine Herausforderung.
Zuerst schauten wir uns den Anse Volbert an, den man am besten von dem kleinen beschaulichen Touristenort Cote d´Or aus erreicht. Gleich am Ortseingang befindet sich eine leckere Eisdiele „Gelataria-De Luca“, wo wir uns ab und zu mal ein super leckeres Kokos-, Joghurt- oder Schokoeis holten. Der Ort ist das das touristische Zentrum auf Praslin. Hier gibt es einige sehr gute Restaurants, die uns Natalie ans Herz gelegt hatte und die wir im Laufe der Zeit besuchten. Aber erst einmal schauten wir uns den netten Ort mit einigen  kleinen Läden etwas genauer an. Viel los war hier nicht und alles war irgendwie so entspannt. In der Nähe der Eisdiele war ein Obststand, wo man leckeres Seychellenobst erstehen konnte. Ein paar kleine Souvenirläden, Kartenautomaten, Pensionen, Hotels und Restaurants - das war´s.
Der Strand war schneeweiß und kilometerlang. Er lud regelrecht zu langen Strandspaziergängen ein. Das Wasser war kristallklar und leuchtete türkisblau, darauf schaukelten Boote. Wir liefen eine kurze Strecke am Strand entlang und tauchten mit den Füßen ins warme Wasser. Doch dass musste vorerst genügen, denn wir wollten uns ja den Traumstrand Anse Lazio und vorher noch den höchsten befahren Punkt der Insel den Berg „Zimbabwe“ – Grand Fond anschauen und so sprangen wir nach ca. 15 Minuten wieder ins Auto und fuhren weiter.
Eine kleine Straße zweigte von der Hauptstrecke ab und ein Hinweisschild bestätigte uns, dass wir richtig waren. Eine enge Straße führte uns immer höher auf den Berg mit dem Namen, der uns sehr stark an Afrika erinnerte… Warum nur? Neben dem Namen gab es hier so einiges, was uns an die Nähe zu Afrika erinnerte. So fanden wir eine riesige Werbung für Savanna und natürlich gab es in fast jedem Supermarkt dieses köstliche Getränk. Wir fanden aber auch die weltbekannte Dairy Schokolade, Tenniskekse, Ceres Säfte und vieles mehr und nun näherten wir uns dem Mount Zimbabwe – Afrika Herz, was willst du mehr!
Die Straße endete an einer Sendestation für Kommunikation, die mit einem großen Tor nebst Kamera gesichert war. Hier drehten wir um und genossen an der Straße die Aussicht. Dazu kletterten wir etwas oberhalb der Straße aus den Büschen und schon hatten wir freie Sicht auf das Meer, die Insel und die Strände.
Weiter ging es zum Anse Lazio. Auf einem kleinen Parkplatz stellten wir unser Auto ab. Ein holpriger Weg führte uns zu einem weiteren Parkplatz und dem Restaurant Le Chevalier. Etwas weiter links war ein zweites Restaurant, das Bonbon Plume, das uns Natalie wegen der guten Mittagsküche sehr empfohlen hatten, aber welches wir leider während unseres Aufenthalts auf Praslin nicht besuchten.
Da war schon ganz schön was los, dachten wir uns, als wir die parkenden Autos betrachteten. Wir gingen die letzten paar Meter bis zum Strand. Der Strand war so weiß, dass man automatisch die Augen zusammenkniff. Wir schauten uns beide Enden der Bucht an und blieben erst einmal in der Nähe des Hainetzes, dass nach zwei Haiangriffen von 2011 errichtet wurde. Wunderschöne Granitfelsen, für die die Seychellen so bekannt sind, ragten aus dem Wasser bzw. lagen am Strand verstreut. Palmen säumten das Ufer und boten etwas Schatten. Leichte Wellen brachen sich am Strand oder den Felsen. Ein wirklich idyllischer Ort. Auf dem Meer schaukelten etliche Katamarane im türkiesen Wasser, hinter denen sich langsam eine Wolkenwand gebildet hatten. Das sah richtig spektakulär aus. Natürlich stürzten wir uns ins Wasser, das zwar keine Abkühlung brachte, aber trotzdem angenehm erfrischend war. Die Zeit verging wie im Fluge. Als die Wolken langsam immer dichter wurden, brachen wir auf und hielten noch einmal am Anse Volbert. Jetzt stand über dem Meer eine Regenwand und davor spannte sich ein Regenbogen. Der Strand wirkte noch weißer im Sonnenlicht. Das sah wirklich toll aus.
Natalie hatte uns das Souvenirgeschäft im Ort empfohlen, denn dort sollte es detailgetreue Schildkröten aus Holz geben und so schauten wir dort hinein. Chris Augen wurden groß, denn dort standen die schönsten Holzschildkröten, die wir bislang gesehen hatten. Er konnte sich kaum entscheiden. Doch irgendwann legten wir uns fest und unsere neue Reisegefährtin begleitete uns zum Auto.
Wir fuhren an den Stränden entlang zu unserem Bungalow zurück. Dramatische Wolken hatten sich auf dem, Meer gebildet. Sie sahen so klasse aus, dass wir immer wieder halten mussten, um ein paar Bilder zu machen. Zurück an unserem Bungalow gingen wir zum Strand. Mittlerweile war der Hunger so groß, dass wir uns Kräcker und Käse mit an den Strand nahmen. Aber auch hier zog es immer weiter zu. Es sah bedrohlich und fantastisch zugleich aus. Trotz der Stimmung war es immer noch heiß, um nicht zu sagen so drückend, dass einen vom Nichtstun schon der Schweiß herunter lief. Wir schafften es gerade noch bis in unser Zimmer, dann brach ein richtiger tropischer Regenguss los. Fasziniert schauten wir von der Terrasse aus zu. Die Tropfen waren riesig. Sie prasselten in einer Lautstärke auf das Dach, dass wir fast schreien mussten, um uns zu verständigen.
Am Abend fuhren wir noch auf die andere Seite der Insel nach Cote d´Or zum Restaurant Laurier, wo wir am Nachmittag reserviert hatten und das für sein gutes kreolisches Buffet bekannt ist. Das Buffet war super. Es gab viele interessante Salate, durch die wir uns kosteten. Am besten schmeckte uns der herzhafte Papaya- und Mangosalat, aber auch der überbackene Kürbis und die vielen anderen Salate schmeckten hervorragend. Der Fisch und das Fleisch wurden frisch gegrillt. Doch leider war es einfach viel zu viel, um alles zu probieren. Trotzdem musste noch eine Kugel Eis dran glauben, aber dann war es wirklich genug. Der Restaurant-Tipp war echt goldwert.
Als wir zurückfuhren, hatte es aufgehört zu regnen und nur noch die Straße glänzte feucht. Auf der Terrasse tranken wir noch unseren Gin Tonic und fielen dann müde in unsere Betten.

Übernachtung: Villas du Voyageur, Praslin, Seychellen

Montag, 23.11.2015
3. Tag
An diesem Morgen war es stark bewölkt und regnet immer wieder. Wie ließen uns Zeit und frühstückten in Ruhe. Natalie kam vorbei, gefolgt von den Hunden und Leo, dem hübschen schwarzen Kater, der sich täglich immer etwas mehr an uns gewöhnte.
Da der Wetterbericht keine Besserung vorhersagte, beschlossen wir zum Park Fond Ferdinand zu fahren. Die meisten Besucher schauen sich den bekannteren Nationalpark Vallée de Mai an, der 1983 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Hier findet man endemischen urzeitlichen Palmenwald und die bekannte Coco de Mer, die es nur auf den Seychellen gibt. Aber auch unser Park, der Fond Ferdinand, musste sich nicht verstecken. Da er noch nicht so bekannt war, betrug der Eintritt nur 10 € pro Person und der Führer war kostenlos im Gegensatz zu ca. 25 € + 10 € für den Führer im Vallée de Mai.
10.30 Uhr startete unsere Führung mit Clifford - zusammen mit einer Handvoll Touristen. Noch auf dem Weg zum Park hatte es so geschüttet, dass die Straßen schnell unter Wasser standen und wir beim Durchfahren ca. 2 m hohe Fontänen wegschossen, aber kurz vor dem Park hörte es auf zu regnen und von dem Wasser, das gerade noch auf der Straße stand, war bald schon nichts mehr zu sehen.
Über einen Pfad mit vielen Stufen wanderten wir durch den imposanten Palmenwald. Natürlich war es sehr schwül und schon bald waren wir pitschnass und durchgeschwitzt, doch der Weg durch die riesigen Bäume war jeden Tropfen Schweiß wert. Hoch über uns wuchsen die Früchte der Coco de Mer. Die männlichen Blüten erinnern an einen riesigen Schnabel mit kleinen Blüten darauf. Witzig war, dass sie total nach gekochtem Reis rochen und man sie schon von weitem wahrnahm, noch ehe man sie sah. Die weiblichen Blüten bilden die reifen Samen aus, die bekannten Coco de Mer "Nüsse". Sie können bis zu 50 cm lang werden und ein Nuss (Samen) kann ein Gewicht von
10 -15 kg haben. Da meist bis zu drei Samen in einer Frucht sitzen, kann diese bis zu 45 kg schwer sein. Die Samen der Coco de Mer sind die größten bekannten Pflanzensamen. Eine Palme bildet nur einen Samen pro Jahr und dieser bleibt bis zu 7 Jahren an der Palme bis er reif ist. Wir waren sehr beeindruckt von den riesigen Fächerpalmen und der Last, die sie tragen. Wir sahen aber auch andere Bäume wie den Zimtbaum, dessen innere Rinde aromatisch nach Zimtöl roch. Auch die Blätter rochen nach Zimt, wenn man sie zerdrückte. Sie werden auch als Ersatz für indische Lorbeerblätter verwendet. Immer wieder hielten wir an und betrachteten verschiedene Pflanzen wie Vanille, den Viergewürzbaum (Piment, Nelken, Ingwer und weißer Pfeffer), Termiten oder einfach nur begeistert den riesigen Regenwald. Unser Weg führte uns auf einen Hügel, so dass der Wald schon bald unter uns lag und wir eine fantastische Aussicht auf die Buchten von Praslin, die vorgelagerten Inseln und den üppigen Regenwald hatten.
Als wir zurückgingen, machten wir noch eine Pause an einem kleinen Bach. In dem wartete schon ein Aal, der von unserem Führer gefüttert wurde und der dabei fast aus dem Wasser schoss, um etwas Brot zu ergattern. Auch etliche andere Fische und einige Shrimps hatten sich versammelt, um etwas von dem Festmahl abzubekommen. Der Ausflug hatte sich echt gelohnt. Wir waren ca. 1,5 Stunden unterwegs.
Da das Wetter immer noch sehr zugezogen war, beschlossen wir, auf den kleinen Aussichtsberg oberhalb des Anse Kerlan zu steigen. Wir fuhren am Golfplatz vorbei und parkten unser Auto am Umkehrpunkt der Busse. Gleich an der Einfahrt zweigte links ein kleiner schmalen Weg ab, der steil bergauf führte. Ein unscheinbarer Wegweiser bestätigte uns, dass wir richtig waren. Es ging über matschigen Boden, rutschige Steine und sehr steil hinauf. Natürlich waren wir innerhalb kurzer Zeit wieder pitschnass und außer Atem. Doch wir kämpften uns stetig aufwärts. Von oben hatten wir einen guten Blick auf unseren Strand und den kleinen Ort, den Flughafen und in die andere Richtung konnten wir etwas von der wunderschönen Bucht des Anse Georgette erahnen.
Zurück an unserem Bungalow, badeten wir im Meer, ratschten mit Natalie und Dagmar, knuddelten die Tiere und ließen es uns gut gehen.
Den Sonnenuntergang verbrachten wir an unserer Lieblingspalme, die sich wieder recht hübsch vor dem Meer machte, auch wenn der Sonnenuntergang nicht wirklich spektakulär war. Natalie hatte uns Bilder gezeigt auf denen der ganze Himmel orange leuchtete, aber davon war der heutige Abend weit entfernt. Trotzdem war es schön, im warmen Sand zu sitzen und zuzuschauen, wie die Sonne im Meer versank.
Abends fuhren wir wieder einmal durch den Regen auf die andere Inselseite. Chris wollte unbedingt ins PK´s ( PK's @ Pasquiere Restaurant), ein kleines von einem Engländer geführtes Restaurant auf einem Hügel mit Blick auf das Meer. Es war liebevoll eingerichtet und die Bedienung absolut nett. Das Essen war gut aber nicht umwerfend, vielleicht hatten wir einfach schlecht gewählt. Geschmeckt hatte es uns trotzdem. Auf dem Rückweg mussten wir immer wieder riesigen Krabben ausweichen, die mitten auf der Straße standen und unser Auto mit aufgestellten Scheren bedrohten. Sie litten wohl etwas an Selbstüberschätzung, stellten wir fest.
Den Abend ließen wir auf der Terasse mit unseren Freunden den Geckos ausklingen. An diesem Abend zählte ich "10 Freunde", die immer wieder hin und herliefen auf der Suche nach einer saftigen Mücke. Sie waren uns sehr willkommen.

Übernachtung: Villas du Voyageur, Praslin, Seychellen

Dienstag, 24.11.2015
4. Tag
Heute früh hätte eigentlich unsere gebuchte Zwei-Insel-Schnorchel Tour stattfinden sollen, aber auf Grund einer gewaltigen Regenfront, die sich auch tagsüber nicht verziehen sollte, sagten wir ab. Später wurde auch unseren Nachbarn abgesagt, da das Wetter einfach zu schlecht war und auf dem Meer weißgeschäumte Kronen tanzten. Der ganze Himmel war dunkelblau bis grau. Es regnete immer wieder wie aus Gießkannen. Schnell standen auf dem Rasen Pfützen und die Enten schwammen darin herum. Ich hätte nie gedacht, dass ich so einen heftigen Regen einmal toll finden würde, aber es war warm und auch unheimlich interessant, mit welcher Wucht der Regen auf unser Dach prasselte. Auch die Palmen bogen sich richtig unter der Wucht der Tropfen und wurden von heftigem Wind hin und her geschleudert. Von jetzt auf gleich konnte man fast nichts mehr sehen und man hatte das Gefühl, die Welt ginge gleich unter. Wir ließen uns jedoch nicht ärgern, tranken Zitronengrastee, lasen und bearbeiteten ein paar Bilder der ersten Tage. So faul waren wir, glaub ich, noch nie im Urlaub, aber man soll ja immer mal etwas Neues ausprobieren.
Am Nachmittag hörte es dann auf zu regnen. Es war erstaunlich, wie schnell das Wasser verschwand und die Enten wieder mit dem Teich vorlieb nehmen mussten. Wir gingen etwas an den Strand, aber zum Baden war es mir bei ca. 23 °C einfach zu kalt. Hier verweichlichte man schnell, aber bei Temperaturen von 30 - 38 Grand war das ja kein Wunder. Chris ließ sich natürlich nicht schrecken und sprang ins Meer. Sollte er nur, ich las lieber und ließ meine Blicke am Stand entlang wandern.
Auch die Sonne hatte an diesem Tag keine Lust mehr herauszukommen und so ging sie hinter einer dicken Wolkenschicht sang- und klanglos unter, nur ein kleiner oranger Schimmer war zu erkennen.
Dafür war das Essen an diesem Abend klasse. Wir gingen ins Restaurant Pirogue, doch dummerweise ohne vorbestellt zu haben. Hier war es absolut voll. Erst wollte uns eine Kellnerin wegschicken, aber eine zweite Bedienung holte uns zurück und machte uns einen netten Tisch fertig. Das Essen war vorzüglich. So aß ich einen Prawnspieß und Chris Chicken Tandori. Sehr lecker und absolut liebevoll angerichtet. Hier konnte das Auge wirklich noch mitessen und die Zunge war von den exotischen Gewürzen begeistert.
Zurück mussten wir wieder das Machtspiel mit einigen Krabben spielen, da jedoch der Klügere nachgibt, ließen wir sie passieren und kamen wohlbehalten wieder an unserer Unterkunft an. Ein Gin Tonic rundete den Abend ab, ehe wir müde in unsere Betten sanken.
Mittwoch, 25.11.2015
5. Tag
Über Nacht hatte sich das schlechte Wetter verzogen und wir beschlossen spontan, heute den Bootsausflug nach Curieuse und St. Pierre zu machen. Natalie meldete uns an und wir hatten Glück, denn es waren noch Plätze frei. Wir fuhren nach Cote d´Or, wo wir unser Auto abstellten und noch ein wenig am Anse Volbert spazieren gingen.
Ein schöne Yacht brachte uns die wenigen Kilometer nach Curieuse. Wir gingen an einem schönen Bade- und Schnorchelstrand ans Ufer. Gleich am Anfang schauten wir uns das Haus des Doktors an, denn auf der Insel lebten im 19. Jh. Leprakranke. Sie ist nur drei Quadratkilometer groß und besonders wegen der hier lebenden Seychellen-Riesenschildkröten bekannt.
Wir badeten kurz und wanderten über die Insel durch zahlreiche Mangroven. Der Weg an sich war kurz, aber die Mücken sehr lästig. Unterwegs sahen wir viele Krabben und auf einmal stand uns eine Riesenschildkröte gegenüber. Diese Urzeitgiganten in Freiheit zu sehen, ist schon etwas Besonderes. Sie beäugte uns und nahm Kurs auf eine junge Kokospalme, deren frische Blätter sie genüsslich fraß.  Dann streckte sie uns den Hals entgegen. Das war wohl eine Kraulaufforderung, der wir gerne nachkamen.
Als wir auf der anderen Inselseite ankamen, wo ein paar Häuser standen und am Strand ein überdachter Grillplatz war, sahen wir nicht nur eine sondern zig Schildkröten, die hier das saftige Gras fraßen. Hier hatten wir viel Zeit für die Schildkröten und zum Relaxen. So saßen wir im Schatten einiger Palmen und schauten den Schildkröten beim Fressen zu. Mit Blättern durften wir sie füttern. Dabei kamen sie einem fast auf den Schoß, was in Anbetracht ihres Gewichtes keine gute Idee war. Das Kraulen fanden sie einfach zu gut und streckten uns immer wieder ihren Hals entgegen.
Das Mittagessen war super lecker und die Hühnchen-Teile die besten, die wir bis dahin gegessen hatten. Aber auch der Fisch schmeckte sehr gut. Zum Nachtisch gab es frisches Obst, dessen Reste wir den Schildkröten geben konnten, die schon gierig am Zaun warteten. Dabei unterschätzte ich etwas die Größe des Schildkrötenmauls und sie erwischte mich. Der Finger blutete sofort stark. Komischerweise tat es überhaupt nicht weh, doch nach diesem Erlebnis war ich viel vorsichtiger. Vorher hatten wir noch über unseren Nachbarn geschmunzelt, dem eine Schildkröte in den großen Zeh gebissen hatte, nachdem er damit vor ihrem Maul herumgewackelt hat. Tja, so ist das mit den kleinen Sachen, die sofort bestraft werden....
Da wir noch Zeit hatten, badeten wir im Meer. Auch hier waren super schöne Felsen, weißer Sandstrand und türkisblau schimmerndes Wasser, das zum Baden einlud.
Kurz vor 15 Uhr fuhren wir zur kleinen Insel St. Pierre, wo wir schnorchelten. Es gab zwar allerhand bunte Fische, aber das Riff war dank El Nino total kaputt. Überall lagen graue Korallenteile herum und es sah ein wenig wie in einem Endzeitfilm aus. Doch das Leben setzte sich wieder durch und so wuchsen mitten in diesem Friedhof wieder einige neue farbige Korallen. Etliche Seeigel saßen auf den zerstörten Korallen und schauten mit ihren langen schwarzen Stachel respekteinflößend zu uns hoch. Wir sahen zwei kleine Barrakudas und viele bunte Fische, die scheinbar immer noch genug zu fressen hatten und auch Schutz fanden.
Um ca. 16 Uhr waren wir zurück im Ort, wo wir uns nicht lange aufhielten.
Wir fuhren gleich zurück zu unserem Bungalow, da wir auf einen schönen Sonnenuntergang hofften.
Doch zuerst erzählten wir Natalie und Dagmar von meinem Missgeschick mit dem zu groß geratenen Schildkrötenmaul, worüber wir alle herzhaft lachten.
Der Sonnenuntergang war nett, aber richtig schön war die Deko, denn Natalie brachte uns zwei Kokosnüsse zum Trinken und frische Kokosnussspalten zum Essen. So saßen wir rundum glücklich an unserer Palme und schauten aufs Meer.
Für den Abend hatte Chris eigentlich im Le Duc reserviert, das an diesem Abend Seafoodbuffet haben sollte. Kein billiger Spaß übrigens, aber für das Buffet wollten wir den Preis zahlen. Als wir jedoch ankamen - Chris hatte extra eine geforderte lange Hose an und das bei 30 Grad - gab es auf Grund von Gästemangel doch nur á la Carte und das für den gleichen Preis. Das ärgerte uns schon sehr, denn das hätte man uns gestern auch schon mitteilen können. Gut, dass es Frauen da einfacher haben und so fühlte ich mich mit meinem Kleidchen nicht zu warm angezogen, während Chris ein wenig der Schweiß auf der Stirn stand. Da das Laurier auch zu hatte, wanderten wir weiter vor zum Restaurant Pirogue und hatten Glück, denn wir bekamen einen schönen Tisch. Das Essen war wieder Weltklasse. Ich nahm den Tagesfang mit kreolischer Soße und Chris die Krabben in Kokosingwer Soße. Eigentlich hätte er es besser wissen müssen, denn es ist jedes Mal ein anstrengender Job, das Fleisch aus den Scheren zu bekommen, so mühte der Arme sich reichlich, auch wenn es geschmacklich klasse war.
Den Abend ließen wir wieder gemütlich bei gefühlten 30 Grad auf der Terrasse ausklingen. ein Windhauch wehte durch die Plamen, ab und zu schimpfte ein Gecko und das Meer rauschte leise im Hintergrund.

Übernachtung: Villas du Voyageur, Praslin, Seychellen

Donnerstag, 26.11.2015
6. Tag
An diesem Morgen saßen wir schon früh am Anse Volbert, wo Chris den Kopter noch einmal starten ließ, während ich ein  paar Bilder vom Strand machte. Weit und breit waren wir die einzigen Touristen.
Auch am Anse Lazio war noch niemand. Nur ein paar Jungs fegten den Strand für eine Hochzeit. Die Sonne stand noch tief am Himmel und zauberte ein warmes Licht. Auch heute würde es wieder sehr heiß werden, denn es war kein Wölkchen am Himmel. Auch hier flog der Kopter seine Runden am Strand entlang, während ich wieder ein paar Fotos machte. Es war richtig idyllisch an diesem Morgen. Wir lasen und badeten. So nach und nach füllte sich der Strand und Chris bekam auch das Brautpaar zu sehen, die auf einem Stein für ein paar Probeaufnahmen posten.
Mittags fuhren wir mit einem weiteren Kopter-Zwischenaufenthalt am Anse Volbert zurück zu unserem Bungalow, denn an diesem Tag hatten wir eine Zugangserlaubnis für den Anse Georgette um 15 Uhr.
Pünktlich standen wir vor dem Tor des Hotels und durften, nachdem wir uns im Buch eingeschrieben hatten, passieren. Der Weg am Golfplatz entlang zog sich ganz schön, so wanderten wir die ca. 2 km bis zum Strand bergauf und bergab und bestaunten den schönen Golfplatz, wo sogar bei dieser Hitze einige Verrückte Golf spielten. Uns lief nur vom Gehen der Schweiß von der Stirn und wir waren sehr froh als wir endlich den Strand erreichten. Irgendwie kam es uns an diesem Tag besonders schwül vor. Eine wunderschöne geschwungene Bucht lag vor uns, mit schneeweißem Strand, Felsen als Begrenzung und in allen Blautönen schimmerndem Wasser. Die Wellen kamen uns riesig vor und brachen sich weißschäumend am Strand. Die Schattenplätze an diesem Traumstrand waren wie fast überall spärlich gesät, aber wir quetschten uns zu ein paar anderen Leuten unter eine Palme, denn in der Sonne war es einfach nicht auszuhalten. Chris ließ wieder den Kopter kreisen und ich las ein wenig. Trotz der Warnschilder, dass es hier gefährliche Strömungen gäbe, mussten wir uns abkühlen gehen. Wobei abkühlen bei ca. 28 Grad Wassertemperatur relativ war. Die Nässe tat jedoch gut und man fühlte sich schnell etwas erfrischt. Weit hinein traute ich mich nicht, denn die Wellen waren einfach zu hoch, aber es machte richtig Spaß, gegen die Wellen zu hüpfen, oder am Strand zu sitzen und sich vom Wasser umspülen zu lassen. Der Rückweg kam uns irgendwie viel kürzer vor. Natalie brachte Chris noch bei, wie MANN professionell Kokosnüsse aufbricht und die Nuss befreit. danach gingen wir zu unserer Palme und futterten unsere Beute im letzten Licht der Sonne. Ich wurde etwas wehmütig, denn dies war schon der letzte Abend in dem kleinen Paradies bei Natalie und Dagmar. Gerne hätte ich die Zeit noch etwas zurückgedreht und wäre länger geblieben. Praslin gefiel uns gut, aber unsere Gastgeber und ihre Tiere waren der eigentlich Schatz dieser Insel. Sie vermittelten uns das Gefühl, daheim zu sein, angekommen zu sein und so fiel es schwer, wieder gehen zu müssen. Sie hatten hier eine absolute Wohlfühloase geschaffen und kümmerten sich liebevoll um ihre Gäste. Als ob es das Wetter ähnlich sah wie ich, bekamen wir einen der schönsten Sonnenuntergänge überhaupt. Der Himmel verfärbte sich in allen möglichen Orange- und Gelbtönen. Das Wasser reflektierte und schon hatten wir mehr Kitsch als wir es zu hoffen gewagt hätten. Solche Bilder hatte ich früher gemalt von Palmensilhouetten vor orange leuchtenden Wasser und Himmel und nun durfte ich selbst an diesem Schauspiel teilhaben. Es war wirklich wunderschön.
Zum Abschiedsessen fuhren wir noch einmal zum Restaurant Laurier und genossen ein letztes Mal das wundervolle Buffet. An unsere Unterkunft saßen wir wieder draußen und genossen ein letztes Mal die Nacht mit unseren Geckos.

Übernachtung: Villas du Voyageur, Praslin, Seychellen

Freitag, 27.11.2015
7. Tag
Irgendwie freuten wir uns zwar auf den nächsten Teil unserer Reise, aber wir hätten nicht gedacht, dass uns schon von der ersten Insel der Abschied so schwer fallen würde. So standen wir sehr früh auf, denn wir wollten den Vormittag noch einmal in Ruhe genießen. In aller Früh packten wir zusammen, genossen noch einmal unser Frühstück mit der wunderschönen Aussicht auf den Garten, die Tiere und das Meer, das durch die Palmen zu uns hinaufglitzerte.
Wir ratschten noch einmal mit Natalie und Dagmar und genossen jeden der letzten Sekunden bei den Beiden, bis unser Bus kam und wir einsteigen mussten. Ein letzter Blick zurück auf unsere liebgewonnene Bleibe und die Zwei, die, umringt von ihren Tieren, uns zum Abschied zuwinkten. Der Bus brachte uns schnell zur Fähre. Pünktlich waren wir am Boot, gaben unsere Koffer ab und durften dann einsteigen.

Die Fahrt nach La Digue ging schnell, sie ist ja auch nur ca. 6 km von Praslin entfernt. So waren wir in 15 Minuten dort und legten im Hafen von La Passe, dem Hauptort der Insel, an. La Digue ist ca. 5 km lang und 3 km breit und hat nur knapp 10 km² Durchmesser. Damit ist sie die kleinste der drei bewohnten Hauptinseln. Der Nid d'Aigles (Adlernest) ist mit seinen 333 m die höchste Erhebung der Insel. Ein Korallenriff umgibt sie fast vollständig
Gespannt auf unser neues Domizil verließen wir das Boot und warteten auf unsere Taschen.

Eigentlich gibt es auf der Insel keine Autos, aber auch hier hielt im Laufe der Zeit der Fortschritt Einzug und so wartete ein Taxi auf uns, das uns zu unserer Unterkunft brachte. Auch wenn La Digue sicher dadurch von seinem Charme verloren hat, gibt es noch immer nicht viele Autos. Ab und zu sieht man noch die bekannten Ochsenkarren, die mittlerweile einzig als Touristen-Attraktion fungieren. Die wichtigsten Transportmittel sind jedoch nach wie vor die Fahrräder, von denen wir gleich unzählige bei der Ankunft sahen.
Unsere Unterkunft, das La Digue Holliday Villas, liegt im Ort und doch etwas am Rand. Die riesigen Holzbungalows sind sehr geschmackvoll gestaltet und eingerichtet. Das Bad ist ebenfalls sehr geräumig und das Beste sind die zwei Duschköpfe in der Dusche. So kann man bequem zu zweit duschen. So etwas hatten wir noch nie gesehen. In der Anlage gibt es einen Pool und auch hier hatten wir wieder eine schöne große Terrasse. Einziger Nachteil an diesem tollen Bungalow, er hat keine Fensterscheiben, so muss man immer die Fensterläden geschlossen halten und dadurch ist es etwas dunkel. Uns störte das überhaupt nicht, denn tagsüber waren wir unterwegs und abends war es eh dunkel.

Wir richteten uns etwas ein, mieteten gleich bei der Unterkunft, die von Asiaten betrieben wird, zwei Fahrräder und brausten schon wieder los.
Natürlich hatte Chris gleich die schweißtreibende Fahrt zum Grand Anse herausgesucht. Warum sollten wir auch mal etwas Zeit haben und erst einmal ankommen oder uns ans radeln bei extremer Hitze gewöhnen? Also gleich rein ins "kalte" Wasser und über die Insel zu den Stränden geradelt. Es ging bergauf und bergab. Kaum trocknete der Fahrtwind den Schweiß, strampelten wir schon wieder bergauf und kamen dort pitschnass an. Schnell die Räder verstaut und weiter ging es zu Fuß zum Strand.
Am Grand Anse gibt es eine Bar. Der Strand ist weiß und die Bucht weitläufig. In allen Blautönen schimmerte das Wasser und große Wellen rauschten an den Strand. Hier wurde vor gefährlichen Strömungen gewarnt und man sollte nicht zu weit ins Wasser gehen. Am Strand aalten sich einige Leute und zwei winzig kleine Hundewelpen lagen im Halbschatten und spielten miteinander. Das Wasser lud nach der anstrengenden Radpartie zum Baden ein. Aber zum Baden war natürlich keine Zeit, denn Chris wollte weiter zum Anse Petite, der nächsten Bucht. Mit Schweißperlen auf der Stirn und heraushängender Zunge, suchten wir den Weg und begaben uns ins Landesinnere. Ein schmaler Pfad führte uns über ein Flüsschen. An einer morastigen Fläche balancierte Chris geschickt über die Holzbalken, während ich etwas weniger geschickt und undamenhaft mit dem Fuß in den Schlamm platschte und das Gesicht verzog, als der Schlamm zwischen meinen Zehen hervorquoll. Doch es war keine Zeit zum Jammern, weiter ging es bergauf über Steine und dann wieder bergab, bis wir die Bucht Anse Petite erreichten. Ein witzig bemalter Stein begrüßte uns. Hier war deutlich weniger los. Am Strand stand ein Schirm, den man wohl als Schattenspender mieten konnte. Die Bucht war kleiner und dadurch noch etwas netter. Schatten suchte man hier aber auch vergeblich. Wir gingen am Strand entlang bis wir den Weg zum nächsten Strand entdeckten. Wieder führte der Weg durch das Landesinnere, über Felsen ging es zuerst bergauf und das ziemlich stramm. Danach mussten wir alles wieder hinunter. Der Weg war ganz schön matschig und rutschig und eigentlich nichts für Flipflops. Doch irgendwie ging es, auch wenn wir uns unsere Travelersandalen an die Füße wünschten.
Jedenfalls kamen wir so durchgeschwitzt wie noch nie in unserem Leben am Anse Cocos an, der sogleich unser Herz eroberte. Meinen Rücken zierten zwar Schlammspuren bis hoch zum Genick, aber es war ja alles waschbar. Der anstrengende Weg war schnell vergessen und wir erkunden die Bucht. Nur wenige Menschen hatten sich bis hierher gekämpft und so waren wir am Nachmittag relativ alleine dort. Die Bucht war wieder etwas größer und auch hier krachten riesige Wellen an den Strand. Wieder warnten große Schilder vor gefährlichen Strömungen. Wir breiteten unsere Handtücher aus und gingen ins warme Wasser. Durch den anstrengenden Weg wirkte es sogar leicht erfrischend auf uns und wir sprangen in die großen Wellen. Was für eine Wohltat!. Mein Shirt war auch schnell ausgewaschen und der laue Wind trocknete es vorzüglich. Danach erkundeten wir noch die restliche Bucht und entdeckten am Ende wunderschöne Felsen im Wasser und eine tolle Fotopalme am Strand.
Der Rückweg ging deutlich entspannter, wenn auch nicht minder schweißtreibend zu. Am Grand Anse gönnten wir uns dann zwei sündhaft teure Dosen Cola an der Strandbar. Ich glaube, die Cola zischte als sie in unsere Kehlen floss.
Auch der Rückweg zum Hotel war uns nun bekannt, trotzdem war er immer noch heftig, denn das Radeln bei 35 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit war noch immer kein Genuss, dafür aber machten die ‚Bergabstrecken‘ dreifach so viel Spaß und der Fahrtwind trocknete den Schweiß.
Um 17.30 Uhr gingen wir zur La Digue Island Lodge, wo wir mit den Berlinern verabredet waren. Wir setzten uns zu ihnen und genossen den Sonnenuntergang bei einem Gin Tonic mit Blick auf das Meer und Praslin.

Später radelten wir noch zu ihnen ins das "Chateau St. Cloud", da es an diesem Abend Buffet gab. Dabei gerieten wir mitten in die Präsidentschaftswahlkampagne. Hupende Motorräder und einem Lastwagen mit Massen voller motivierter Menschen, die lauthals Parolen riefen, Alkohol tranken und den Weg versperrten. Die Stimmung und auch der Trubel waren grandios und wir waren mittendrin, daher brauchten wir etwas länger zum Hotel. Wir verbrachten einen sehr netten Abend zusammen und radelten um ca. 23 Uhr zurück zu unserer Unterkunft. Immer noch war es heiß und drückend, aber der Fahrtwind war mittlerweile recht angenehm.

Übernachtung: La Digue Holliday Villas, La Digue, Seychellen

Samstag, 28.11.2015
8. Tag

Um 6 Uhr sprangen wir aus unseren Betten und radelten nach einem gemütlichen Frühstück auf der Terrasse durch den Ort. Es ging am Supermarkt und riesigen Kokospalmen mitten im Ort vorbei, bis wir zur einzigen Kirche kamen. Dort hielten wir kurz und bestaunten die schlichte Schönheit. Doch magisch zog es uns an diesem Morgen weiter zum weltberühmten Strand Anse Source d’Argent.
Als wir am L´Union Estate ankamen öffnete eine Frau gerade das Tor. Wir zahlten die 100 SR (Seychellen Rupie) - ca. 8 € Eintritt und radelten weiter. Zuerst schauten wir uns einen kleinen Steg gleich am Eingang an. Es folgte ein etwas verwilderter und dennoch wunderschöner alter Friedhof, ehe uns der Weg weiter durch die Kokosplantage führte. Wir kamen an einem Gehege mit Seychellen-Riesenschildkröten und an Vanillesträuchern vorbei. Zahlreiche Fahrradständer signalisierten das Ende des Fahrweges. Wir schnappten die Foto- und Badetaschen und gingen zum Strand. Gleich zu Anfang liefen wir durch die wunderschönen riesigen Granitfelsen. Immer wieder sahen wir kleine Buchten mit weißem Sand. Das Meer leuchtete türkisblau. Weiter draußen brachen sich die Wellen an der Riffkante, aber hier säuselten sie nur an den Strand. Nach einer ausgiebigen Foto- und Koptertour am noch menschenleeren Strand breiteten wir unsere Handtücher aus und fielen einfach nur in den Sand. Doch das Meer rief, also ab ins Wasser. Die Zeit verflog nur so. Mittags radelten wir zurück zu unserer Unterkunft. Während ich unser Zeug zum Trocknen ausbreitete, holte Chris frische Samoas, die wir genüsslich auf unserer Terrasse verdrückten. Die kleinen Teigtaschen waren mit Fisch, Gemüse oder Käse gefüllt und schmeckten einfach lecker. Danach gab es noch etwas Obst. Am Nachmittag radelten wir wieder zurück zum Anse Source d’Argent, wo wir den Sonnenuntergang genießen wollten. Der Strand leerte sich zum Abend immer mehr und nur noch ein paar Einheimische saßen mit uns am Strand. Die Sonne färbte die Felsen in ein goldenes Licht, das Korallenriff glitzerte und sanft plätscherten die Wellen an den Strand. Es war warm und ein leichter Wind umschmeichelte uns. Das war für uns der schönste Teil des Tages. Die Einheimischen sprangen ins Wasser und tranken Wein, während wir versuchten, diese Stimmung in ein paar Bildern festzuhalten. Eigentlich hatte uns der Strand nicht ganz so gut gefallen, aber im letzten Licht des Tages, fast alleine am Strand, hatte er fast etwas Magisches.
Die Magie zerplatzte jedoch, als wir zurück zu unseren Fahrrädern kamen, denn Chris war am Nachmittag heftig in ein Schlagloch gekracht und sein Hinterreifen war platt. Der Weg durch das Estate war ziemlich weit zum Schieben und so fuhr er trotz Platten. Schweißgebadet erreichte er den Ort, wo er abstieg und schob, während ich schon mal vorradelte. Tja, ein Platten muss wohl bei Chris immer sein, auch wenn es sich diesmal nicht um einen Autoreifen handelte. Schmunzeln mussten wir darüber schon sehr.
Jedenfalls sprang er erst einmal in den Pool, als er schweißtriefend am Bungalow ankam.
Am Abend gingen wir in den Ort vor wo wir im Restaurant Fish Trap landeten. Wir bekamen draußen einen schönen Platz und aßen ein fantastisches Abendessen zu einem enormen Preis. In der warmen Nacht spazierten wir zurück zu unserem Bungalow, wo wir noch etwas auf der Terrasse saßen, bevor wir ins Bett gingen.

Übernachtung: La Digue Holliday Villas, La Digue, Seychellen

Samstag, 29.11.2015
9. Tag

Als wir um 6 Uhr morgens aufstanden, ging gerade die Welt unter. Die Palmen bogen sich im Wind und der Regen donnerte nur so vom Himmel. Wieder war es extrem laut und dabei so heiß, dass einem sofort der Schweiß von der Stirn rann. Wir genossen das Schauspiel und tranken erst einmal in Ruhe unseren Cappuccino. Kurz darauf hörte es auf zu regnen und schon kam die Sonne wieder raus. Ein Regenbogen stand über unserem Garten, alles glitzerte noch feucht vom Regen in der Sonne. Wir schnappten unsere Räder und schon waren wir unterwegs. Wir fuhren durch die Stadt vorbei am Bootsanleger und einem wunderschönen Friedhof. Immer weiter radelten wir die hügelige Straße entlang. Mal durch den Wald, dann wieder direkt am Meer führte uns die Straße bis zu ihrem Ende. Als wir wendeten, sahen wir eine wunderschön gebogene Fotopalme mit einer Schaukel daran. Wow, was für ein Motiv. Natürlich musste ich die Schaukel gleich mal ausprobieren und sie war nicht nur fotogen, sondern funktionierte auch noch.
Chris machte den Kopter startklar, während ich den Strand und die Einsamkeit genoss, denn außer uns war an diesem frühen Morgen noch niemand unterwegs. Wir badeten und beobachteten einen Schwarm Fische. Die Wellen waren etwas wilder, aber es war kein Problem, hier zu baden und Spaß zu haben. So verging die Zeit bis zum Mittag sehr schnell.

Als ein paar Wolken die Sonne verdunkelten, fuhren wir langsam zurück und hielten unterwegs an dem kleinen Restaurant "Chez Jules" am Anse Banane an. Eine Riesenschildkröte kam gemütlich des Weges und war natürlich die Hauptattraktion. Wieder gab es einen kurzen, aber heftigen Regen. Nach einem sehr leckeren, frischen Fruchtsaft gönnten wir uns noch ein Mittagessen. Chris verspeiste frischen Fisch mit kreolischer Soße und ich gönne mir eine Meeresfrüchtepfanne. Das war vielleicht lecker und für Seychellenverhältnisse sogar preisgünstig!
Frisch gestärkt radelten wir an einigen Hotels vorbei bis in den Ort und kauften noch ein paar Lebensmittel und Getränke ein. Den Nachmittag verbrachten wir an unserem Bungalow und im Pool. Am späten Nachmittag wollten wir uns die Strände im Ort etwas genauer anschauen, aber wir fanden keinen so richtig schönen Platz für den Sonnenuntergang. So landeten wir irgendwie wieder am Estate. Dort war nur noch ein junger Mann und der ließ uns auch ohne Eintrittskarte hinein. Wir gingen aber nicht bis zum Anse Source d’Argent, sondern zum Strand in der Nähe des alten Friedhofes, wo eine schöne kleine Insel mit Bäumen im Meer vor der Sonne stand. Einheimische spielten mit ihren Hunden im Wasser, oder badeten neben uns. Wir schauten der Sonne zu, die langsam und zielsicher im Meer versank und genossen die Wärme und Idylle des schwindenden Tages.
Für den Abend hatten wir uns ein paar Leckereien besorgt, die wir gemütlich auf der Terrasse verspeisten und so den schönen Tag ausklingen ließen. Nach der Sonne verschwanden auch wir hinter dem Horizont und träumten dem nächsten Tag entgegen.

Übernachtung: La Digue Holliday Villas, La Digue, Seychellen

Montag, 30.11.2015
10. Tag

Nach einem zeitigen Frühstück radelten wir noch einmal zum Gand Anse, wo wir unsere Räder abstellten und ganz alleine am Strand spazieren gingen. Doch auch an diesem Morgen zog es uns weiter und so wanderten wir über den Anse Petite weiter zum Anse Cocos, unserem Lieblingsstrand auf La Dique. Überall waren wir ganz alleine, konnten ungestört den Kopter fliegen lassen und uns auch fotografisch austoben. Wir planschten im glasklaren Wasser der kleinen geschützten Bucht, wo uns kleine Fische Gesellschaft leisteten und erkundeten die Felsenlandschaft. Das Wasser zog sich immer weiter zurück und so erkundeten wir später auch die große Bucht, da die Wellen dank der Ebbe ihre Kraft verloren hatten. Immer mehr Steine tauchten aus dem Wasser auf und immer mehr kleine bunte Fische waren zu sehen. Wir kamen uns ein wenig vor wie Adam und Eva im Paradies. Zwischendrin lasen wir und relaxten im Schatten. Chris fand mittags eine Kokosnuss, die er gekonnt öffnete und die super lecker schmeckte. So machte der Strand seinem Namen alle Ehre. Um die Mittagszeit kam eine Handvoll Touristen, aber zu keiner Zeit war der Strand überfüllt.

Um ca. 14.30 Uhr machten wir uns auf den Rückweg, denn an diesem Tag wollte Chris unbedingt noch auf den Nid d'Aigles. Also bogen wir im Ort nicht links zu unserem Bungalow ab, sondern radelten geradeaus weiter und bogen etwas später nach rechts in den ausgeschilderten Weg ab. Es ging wieder schön steil bergauf. Anfangs konnten wir noch radeln - meist im Stehen - nach der nächsten Kurve wurde es zu steil und wir mussten schieben. Doch auch das schafften wir nur kurzzeitig, denn es war extrem anstrengend und auch noch schwül heiß, so dass einem auch ohne die Last des Rades der Schweiß in Strömen über das Gesicht und den Rest des Körpers floss. Das Shirt war schnell pitschnass und klebte am Körper, während salziger Schweiß in die Augen floss und Muskeln steinhart den Dienst versagten. An einer weiteren Kurve verstauten wir die Räder an einem Baum und gingen zu Fuß weiter. Trotzdem es nur ca. 333 Meter bis zum Restaurant waren, war der Weg dank der Temperaturen und Luftfeuchtigkeit eine echte Herausforderung. Er war stellenweise so steil, dass ich überlegte auf allen Vieren weiter zu gehen, aber das hätte vielleicht zu komisch ausgesehen, zumal es noch hell war und an den Häusern Kindern neugierig nach uns schauten. Also hier möchte ich auf keinen Fall wohnen, jedenfalls nicht ohne Auto!!! So schleppten wir uns im Schweiße unseres Angesichts bis zum Belle Vue, einem kleinen Restaurant auf dem Berg und brachen dort mit heraushängenden Zungen zusammen.... Okay, ganz so schlimm war es dann doch nicht, denn wir konnten uns auf der Toilette etwas frisch machen. Chris spülte gleich sein Shirt unter dem Wasser aus, duschte kurz unter dem Wasserhahn und zog es nass wieder an, während ich mir etwas Wasser ins Gesicht spritzte. Jetzt gönnten wir uns erst einmal einen frisch gepressten Saft aus verschiedenen frischen Obstsorten und saßen im Schatten des Restaurants mit dem fantastischen Blick über die Insel. Zum Glück regenerierten wir uns sehr schnell. Der nette Barkeeper erzählte uns, dass man hier am Abend essen könne und sie noch Platz hätten. Chris schaute mich an und ich uns mit unseren nassen, verschwitzten Shirts, doch wir waren uns einig, wenn, dann bleiben wir gleich oben. So sagten wir zu und begaben uns danach auf den Weg bis ganz auf den Gipfel. Der Pfad begann hinter dem Restaurant und war ebenfalls steil. Schnell war die Erholung vergessen und der Schweiß floss erneut. Die Aussicht von oben war schön, denn wir konnten von hier aus zu beiden Seiten der Insel sehen. Chris ließ den Kopter noch einmal im späten Nachmittagslicht fliegen und ich machte ein paar Bilder.

Dann gingen wir zurück und suchten uns im Restaurant einen schönen Platz. Etwas später kamen noch ein paar Fußgänger, die genauso verschwitzt aussahen wie wir. Wir kamen mit ihnen etwas ins Gespräch und die Frau erzählte mir, dass sie auf einem tollen Schnorchel-Ausflug waren und sie dort von Sandflöhen total zerbissen wurde. Nachts wurde es dann so schlimm, dass sie am nächsten Tag zum Hospital ging und sich dort Cortisonsalbe holte. Sie zeigte mir ihre Arme, die wirklich übel zerstochen waren und ein wenig an Streuselkuchen erinnerten. Dann kamen die Restaurantgäste in hübschen Kleidern, gut duftend, abgeholt vom restauranteigenen Shuttle und beschwerten sich über den Abgasgeruch bei Erklimmen des Berges. Hey, die hätten mal zu Fuß gehen sollen, dann würden sie so ausschauen wie wir und hätten sicher keine schlechte Luft gehabt, falls sie überhaupt Luft gehabt hätten! Wir grinsten uns eins. Mit einem Gin Tonic saßen wir auf unseren Plätzen und schauten der Sonne zu, wie sie im Meer versank. Das hatten wir uns aber wirklich verdient und der Gin Tonic schmeckte so gut wie fast noch nie. Als langsam die Dämmerung hereinbrach, wurde das Essen serviert. Jeder bekam an seinem Tisch ein kleines Buffet aufgebaut und konnte verschiedenste kreolische Gerichte probieren. So gab es Fischfilet im Bananenteig, Gemüsecurry, Linsen, Reis, Huhn mit Honigmarinade und gegrillten weißen Snapper. Was soll ich sagen, es war fantastisch und ich hätte Chris für die Entscheidung hier zu essen knutschen können. So ein fantastisches Essen hatten wir fast noch nirgends gehabt, aber vielleicht trug ja die tolle Aussicht ein wenig dazu bei.

Nach dem Essen begaben wir uns auf den steilen Abstieg. Es war absolut dunkel. Mist, wie sollten wir denn so den Weg finden. Doch Chris, mein Held, hatte zufällig eine Taschenlampe im Fotorucksack und so sahen wir genug, um unsere Räder in der Dunkelheit zu finden. Auch beim Runtergehen war es steil und zwirbelte in den Waden, aber es war nur halb so wild wie der Aufstieg und nachts war es zum Glück auch minimal kühler. Leider war es zu steil zum Radeln und so schoben wir fast bis nach unten. Doch den Rest bergab ließen wir uns von den Rädern tragen, das machte Spaß und der Fahrtwind kühlte ein wenig.
Zurück am Bungalow buchte Chris für morgen noch einen Schnorchel-Ausflug und dann sprangen wir erst einmal in den Pool. Der war zwar warm, aber nach dem Tag eine wahre Wohltat. Den Abend ließen wir auf der Terrasse ausklingen, ehe wir müde in unsere Betten fielen.

Übernachtung: La Digue Holliday Villas, La Digue, Seychellen

Dienstag, 01.12.2015
11. Tag
Um 9.30 Uhr spazierten wir zum Pier vor. Im Ort war schon richtig was los. So trafen sich hier die Reisenden, die eine Fährfahrt machen wollten und die Ausflügler. Eine Fähre kam gerade an und lauter "Frischlinge" erstürmen die Insel. Fahrradhändler boten ihre Radl an und es herrschte geschäftiges Treiben. Für eine Gruppe Ausflügler standen an einem Stand frische Kokosnüsse zum Trinken bereit und die Massen liefen einer jungen Frau hinterher. Als es etwas ruhiger wurde, gingen wir zu unserem Boot. Wir waren nur zusammen mit einer Chinesin unterwegs. Das Boot war eine kleine Jacht und richtig schick. Wir legten ab und fuhren in Richtung Big Sister.

Unterwegs verringerte das Boot rapide seine Geschwindigkeit und die Mannschaft zeigte nach vorne. Zwei sich paarende grüne Karettschildkröten schwammen an der Oberfläche. Normalerweise tauchen sie ab, wenn sich die Boote nähern, aber diese zwei machten nichts dergleichen und so hatten wir die Gelegenheit, ein wenig Zeit mit ihnen zu verbringen. Das Wasser leuchtete tiefblau und kleine Wellen umspülten die Zwei. Algen hatten sich im Laufe der Jahre auf ihren Panzern abgesetzt. Das Weibchen musste ganz schön ausgleichen, damit sich das kleinere Männchen auf ihr halten konnte. Immer wieder tauchte sie ihren Kopf unter Wasser, um gleich darauf wieder aufzutauchen und Luft zu holen. Wir waren hin und weg und so blieb unser Boot ziemlich lange bei den Beiden.
Vor Big Sister ankerten wir. Dort würden wir bis 14.30 Uhr bleiben und hätten ausgiebig Zeit, den gegenüberliegenden Strand und das kleine Riff vor der Insel zu erkunden. Zuerst gingen wir einmal quer über die kleine Insel. Überall standen Kokospalmen und Felsen. In der Mitte der Insel war relativ viel Gras und ein kleiner Pfad führte uns zum gegenüberliegenden Strand. Eine Ministeigung und dann stand man an einem menschenleeren, schneeweißen Sandstrand. Die Bucht war durch Felsen begrenzt. Das Meer leuchtete türkis. Es war wunderschön dort. Chris ließ wieder den Kopter steigen, während ich die Bucht erkundete. Eine Kokosnuss lag von den Wellen umspült am Strand und man kam sich etwas wie Robinson Crusoe vor. Was für eine wunderschöne Bucht und Insel.
Zurück auf der anderen Seite der Insel, schnappten wir unsere Schnorchel-Ausrüstung und gingen ins Wasser. Langsam kam die Ebbe, aber wir konnten noch gut über das Riff schnorcheln. Hier waren die Korallen viel intakter und farbenfroher. Kleine Fischschwärme schwammen mit uns mit. Papageienfische und Doktorfische knabberten an den Korallen. Ich entdeckte sogar zwei Minioktopusse, die vor uns im Wasser schwebten. Das Highlight war natürlich eine Schildkröte, die überhaupt keine Angst vor uns hatte. Sie wirkte eher interessiert und schwamm mit uns über das Riff.
Zum Mittagessen verließen wir das Wasser und nahmen unter einem Schattendach Platz. Wieder gab es frisch gegrilltes Huhn und Fisch, dazu Reis und Salat. Der Nachtisch bestand aus frischen Minibananen und Kokosnuss. Es schmeckte wieder sehr lecker. Danach blieb ich am Strand liegen während Chris noch einmal ins Wasser ging und schnorchelte. Ich las und schaute gelegentlich aufs Meer, während er erneut die Schildkröte beobachtete.

Danach ging es nach Coco Island, einer kleinen hübschen, felsigen Insel mit einem schönen Riff davor. Hier ankerten schon etliche Boote und wir gesellten uns dazu. Wieder tauchten wir ab und damit in die blauschimmernde Unterwasserwelt ein. Bunte Fische, Seeigel und Korallen leuchteten uns entgegen. Die Felsen der Insel setzten sich unter Wasser fort und so war es eine schöne Kulisse. Wieder entdeckten wir eine Schildkröte. Diese hier war noch neugieriger, schwamm sogar direkt auf uns zu und versuchte in das Unterwassergehäuse der Kamera zu beißen. Sie schaute uns genauso fasziniert an, wie wir sie und blieb für eine lange Zeit an unserer Seite, ehe sie in die Tiefe des Meeres abtauchte.
In der Nähe eines Katamarans machte uns ein Mann auf einen großen Barrakuda aufmerksam, der unter dem Boot verweilte und sich von dort den Massentrubel anschaute. Das war wirklich ein Prachtexemplar und wir hielten respektvoll Abstand. Auch hier hatte es sich total gelohnt zu schnorcheln und sehr zufrieden gingen wir nach ca. einer Stunde wieder an Bord.

Big Sister und eine Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata) ziemlich neugierig Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata) Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata) Bunte Unterwasserwelt Bunter Lippfisch, Coco Island ein ziemlich großer Barrakuda Die Insel Coco Island wird von Katamaranen belagert

Unser letzter Schnorchelpunkt lag vor der Insel Felicite, wo wir ankerten. Durch die Flut waren die Wellen ziemlich hoch und brachen sich an dem Riff, das etwas entfernt des schönen Strandes lag, Auch hier die gleiche Fisch- und Korallenvielfalt. Chris ging schon etwas eher aus dem Wasser, da er vom Boot aus den Kopter fliegen lassen wollte. Ich blieb noch etwas im Wasser und schaute den schönen Fischschwärmen zu. Hier sah ich unter anderem viele kleine Flötenfische, die in aller Ruhe ihre Bahnen zogen. Auch kleine Barrakudas schwammen umher. Als ich zum Boot zurück schwamm, hatte ich doch noch Glück und entdeckte einen Schwarzspitzenriffhai, der an mir vorbeischwamm. Ich folgte ihm noch etwas, aber dann verschwand er in der Tiefe. Ich war begeistert und oberglücklich und stieg strahlend an Bord, wo Chris gerade versuchte, den Kopter wieder einzufangen. Das war gar nicht so einfach, denn das Boot schwankte in den Wellen, wodurch wir ständig die Position wechselten. Ein junger Bursche von der Crew half ihm und fing "den Vogel" ein.
Der Tag war superschön und der Ausflug jeden Cent wert. Doch ein Manko gab es, denn schon auf der Rückfahrt sah ich viele kleine Erhebungen an meinen Armen und Beinen. Da sie weder juckten, noch rot waren, dachte ich mir nichts dabei, doch nachts fingen sie an, wie wild zu jucken, so dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Erst Calciumtabletten, Fenestiltropfen und Traumeel-Salbe brachten etwas Linderung, auch wenn ich die nächsten Tage jedem Streuselkuchen Konkurrenz machen konnte. Jetzt erinnerte ich mich wieder an die Frau vom Belle Vue und konnte noch viel besser verstehen, warum sie sich auf der Krankenstation eine Cortisonsalbe geholt hatte.

Übernachtung: La Digue Holliday Villas, La Digue, Seychellen

Mittwoch, 02.12.2015
12. Tag

An diesem Morgen waren wir schon sehr früh wach und standen schon um 7 Uhr am Tor zur L´Union Estate. Dort war noch niemand, nur ein junger Mann, der gerade das Tor aufsperrte und uns durchwinkte. Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen und radelten durch die schöne Anlage bis zum Anse Source d’Argent. So früh am Morgen war außer uns noch niemand dort - okay, fast niemand, denn ein super süßer Hund begleitete uns und legte sich zu uns an den Strand. Als wir den Blick über das Meer schweifen ließen, ahnten wir schon das Unheil, denn ein riesiges Kreuzfahrtschiff ankerte zwischen Praslin und La Digue. Doch bis mittags blieben wir fast alleine. Erst so nach und nach trudeln ein paar Touristen ein. Später kamen dann mehr und mehr Menschen, alle mit den gleichen beerenfarbenen Poloshirts. Doch zum Glück blieben auch alle an einem Platz im Schatten und somit war der Andrang halb so wild. Sie gingen sogar gleichzeitig ins Wasser und das an der gleichen Stelle, die glücklicherweise etwas entfernt von unserem Strandabschnitt lag. Das kam uns dann schon wieder irgendwie sehr deutsch vor, was sich auch bestätigte. Zum Glück waren es auch nur ca. 30-40 Leute und das konnte die kleine Bucht gerade noch so verkraften, auch wenn sie diesmal von einem menschenleeren Paradiesstrand weit entfernt war. Schlimmer musste es vor ca. einer Woche auf Praslin am Anse Lazio gewesen sein, denn da hatten wir gehört, dass der gesamte Strand mit orangen Handtüchern für die Gäste eines Kreuzfahrtschiffes reserviert war. Glücklicherweise hatten wir da gerade den Rückzug angetreten und darum blieb uns dieser Anblick erspart.
Meine Sandflohbisse juckten wie wild, über Nacht waren aus den unscheinbaren kleinen Erhebungen riesige rote Quaddeln geworden, doch dank meiner Medikamente blieb es erträglich.
Mittags holte Chris uns frischen Fruchtsaft und Kokosnuss. Der Spaß kostete ca. 250 Sol, was 20 € entsprach. Nachdenken durfte man über diese Preise nicht und das machten wir auch nicht, sondern ließen uns den kühlen Saft schmecken, während wir an den Kokosnussspalten knabberten.
Hatten wir am Morgen noch Flut und einen relativ schmalen Strand, so war ab mittags Ebbe. Das Riff schaute aus dem Wasser und der Strand war groß und breit. Zum Abfrischen musste man sich schon ins Wasser legen, denn mittlerweile ging es einem nur noch bis zu den Knöcheln. Ich las viel und hielt mich im Schatten auf, während Chris im Fotorausch war und Bilder aus allen Perspektiven machte. Flughunde zogen über uns ihre Kreise.
Der Sonnenuntergang war relativ glatt und unser letzter Strandtag neigte sich auf La Digue seinem Ende zu.
An diesem Abend kochten wir ein leckeres Shrimpscurry mit Kokosnussmilch, das wir genüsslich auf unserer Terrasse verspeisten. Wir packten unsere Taschen und ließen den Abend geruhsam ausklingen. Irgendwie waren wir geschafft vom Nichtstun und fielen schon bald erschöpft in unsere Betten.

Übernachtung: La Digue Holliday Villas, La Digue, Seychellen

Donnerstag, 03.12.2015
13. Tag

Um 5.30 Uhr sprangen wir aus den Betten und radelten zum Sonnenaufgang zu unserer Schaukelpalme. Der Ort lag noch verschlafen vor uns bis auf ein paar wenige Menschen.
Die Sonne ging als großer gelber Ball auf, der schnell an Kraft gewann und gleißend wurde. Chris ließ ein letztes Mal den Kopter über La Digue fliegen und ich machte ein paar Bilder.
Auf dem Rückweg zu unserem Bungalow kam uns noch als Verabschiedung eine Riesenschildkröte auf dem Weg entgegen.
Um ca. 7.30 Uhr waren wir zurück am Bungalow und frühstückten gemütlich. Es gab Spiegeleier mit Speck und schon bald roch es verführerisch durch die Anlage. Doch so früh waren wir alleine, alles anderen schliefen noch.
Ich packte die Taschen noch fertig und wir warteten auf unser Taxi. Von Natalie hatten wir erfahren, dass sie heute früh in unsere Anlage käme und so hielten wir Ausschau nach ihr. Doch leider verpassten wir uns, denn wir holten auf dem Weg zur Fähre noch andere Leute von ihren Hotels ab. An der Fähre angekommen konnten wir gleich an Bord gehen.
Auch La Digue verließen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil wir noch zwei Inseln vor uns hatten und weinend, weil es uns auch hier so gut gefallen hatte. Unsere Unterkunft war einfach klasse, die asiatischen Besitzer unaufdringlich, aber sehr hilfsbereit, die Anlage superschön und gepflegt, der Pool gerade abends eine Wohltat und die Doppeldusche einfach nur klasse. Die ganze Insel hatte uns super gefallen. Das Radfahren und die Gemütlichkeit, die schweißtreibenden Wanderungen zu unserem Traumstrand Anse Cocos, das unverhoffte Essen auf dem Mont Nid d'Aigles im Restaurant Belle Vue, das jeden Schweißtropfen wert und mit das beste Essen auf den Seychellen war. Unsere Schaukelpalme und das Restaurant Chez Jules mit der Riesenschildkröte, die uns dort entgegen kam. Aber auch der fantastische Schnorchel-Ausflug mit den neugierigen Wasserschildkröten - trotz der juckenden Andenken. Auch wenn diese Insel sich verändert hatte, wir lernten sie so kennen, wie sie jetzt war und für uns war sie ein kleines Paradies.

Um 10.30 Uhr brachte uns unsere Fähre nach Praslin, wo wir die Tickets für die Fähre nach Mahé bekamen, die um 12 Uhr ablegte. In Mahé wurden wir in Gruppen eingeteilt und zu den passenden Bussen verwiesen. Unser Bus brachte uns zur Jetty des Hilton Labritz Hotels. Die Jacht legte um 13.45 Uhr ab und brachte uns in ca. 45 Minuten zur Insel Silhouette. Dichte Wolken lagen wie eine Tischdecke über Mahé, aber auf dem Meer schien die Sonne. Es war eine schöne, kurzweilige Überfahrt. Während Mahé immer kleiner wurde, nahm die Insel Silhouette an Größe zu. Unser drittes Zuhause auf den Seychellen kam näher und näher. Silhouette ist mit rund 20 km² die drittgrößte Insel der Inneren Seychellen. Die Insel ist wild und vulkanischen Ursprungs mit meist rauer Küste, aber auch sehr schönen weißen Sandstränden. Hier führen die Straßen nur ein paar hundert Meter zu den beiden Unterkünften, die es auf Silhoutte gibt. Die Insel besteht aus vielen Hügeln und Bergen. Der höchste Berg ist der Mont Dauban mit 751 m. Alles ist grün und erinnerte uns schon beim Betrachten an die Insel im Film Jurassic Park. Es gibt zwei Dörfer. Unser Boot legte in La Passe an der Ostküste an, wo sich auch unser Hotel - das La Belle Tortue - und das Hilton Labritz befinden.

Mariannick erwartete uns schon mit einem Golf Caddy, mit dem sie uns zur Lodge brachte. Die Lodge liegt fast neben dem Bootsanleger in der Bucht nahe dem Pointe Varreur, zu der wir auch ohne weiteres zu Fuß gehen könnten. Unser Gepäck wurde direkt auf das Zimmer gebracht und so konnten wir uns erst einmal einen kleinen Überblick verschaffen. Der Empfangs- und Essensraum war schön groß und offen. Hier gibt es eine Bar und viele Bücher. Daneben befinden sich die weißen Häuschen im kreolischen Stil mit einer großen zum Meer hin offenen Veranda. Mariannick erklärte uns alles und zeigte uns dann unsere kleine Villa. Ein total süßes Haus, das mich irgendwie an eine Südstaatenvilla erinnerte. Einziger Wermutstropfen war der geringe Abstand zum Nachbarhaus und der nicht vorhandene Sichtschutz, den wir uns für etwas mehr Privatsphäre gewünscht hätten. Dafür überzeugte mich die schnucklig kleine Zweietagenvilla gleich auf den ersten Blick. Chris war noch etwas skeptisch, aber ich war sofort verliebt. Auch das gemütliche Himmelbett auf der Veranda trug seinen Teil dazu bei. Hier war es einfach schön. Der Strand begann gleich vor dem Haus und davor lag ein Korallenriff, an dem sich die Wellen brachen.

Mariannick hatte uns die einsamen Strände rechts vom Hotel empfohlen und so schulterten wir später am Nachmittag die Kamera und den Kopter und gingen los. Es ging leicht bergauf, vorbei an einem kleinen vom Meer gespeisten See, in dem ein Reiher stand. Krabben liefen vor uns davon und raschelten im Laub. An einer Betonbrücke zweigte nach links ein kleiner Weg ab, der uns bergauf durch den Wald auf einen Hügel führte. Rechts von uns lag ein kleiner alter Friedhof. Die Farbe war von einigen Steinen im Laufe der Zeit durch Regen abgewaschen, die Steine zum Teil leicht verwittert und verschoben, aber noch immer standen bunte Plastikblumen zur Erinnerung an den Grabstellen. Die Gräber lagen auf einer Wiese von Sträuchern umgeben und Palmen ragten im Hintergrund auf. Zwischen den Gräbern wuchs aus jungen Kokosnüssen neues Leben. Ein friedlicher Ort. Doch unser Ziel war der Pointe Ramasse Tout mit einem Kreuz und einer kleine Kapelle, die hoch oben auf der wilden Steilküste über dem Meer thronte. Hier hatten wir einen guten Blick auf den Anse Cimetiere, der von dieser wilden Landspitze begrenzt wird und weiter auf den Anse Lascars und den Anse Patates am Ende der Insel. Ca. 20 Kilometer entfernt ließen sich die Umrisse der Insel Mahé erkennen.
Schon als wir über die schwarzen Steine liefen, wussten wir, dass es sich hier um vulkanisches Gestein handelte, denn es war dunkel, rau und zerklüftet. Auf der Lava wuchsen lila Blumen an langen Ranken. Einige Meter unter uns krachten die Wellen mit voller Wucht auf die Felsen und überspülten sie mit weißer Gischt. Was für ein Ort und was für eine traumhafte Aussicht. Die ganze Küste mit ihren schönen Stränden lag vor uns, die Felsen im Hintergrund erstreckten sich rot glänzend in die Höhe, Flughunde kreisten über uns und es war noch grüner als auf den anderen Inseln. Das hier war eine wild romantische Perle im Inselparadies der Seychellen, die unter einer rauen Schale einen wahren Schatz verbarg. Man musste nur die Sinne öffnen. Allein dieser Punkt hier oben hatte etwas Magisches und lud zum Verweilen ein. Doch natürlich wollten wir noch etwas mehr von der Insel sehen und so stiegen wir den Hügel wieder hinab bis zu dem Weg, der uns zum nächsten Strand, dem Anse Lascars, brachte. Wir passierten das Dauban Mausoleum, gingen durch die alte Kokosnuss-Plantage und durch wilden Regenwald. Eine Kokospalme lag quer über dem Weg, doch zwischen den Palmwedeln konnten wir leicht gebückt durchschlüpfen. Kurz vor dem Strand öffnete sich der Wald und wir passierten ein Felsengebiet, das sich rechts von uns in die Höhe erhob. Danach führte der Weg zu den zwei Stränden von Anse Lascars. Wieder lag ein wilder Riffstrand vor uns, der neben dem unebenen Riffgestein schönen feinen Sand hatte. Auch hier brachen sich die Wellen an den Klippen. Palmen umrandeten den Strand. Nach dem ersten Strand gingen wir weiter zum zweiten Strandabschnitt, denn natürlich wollten wir noch etwas weiter in Richtung Anse Patates gehen. Auf dem Weg dorthin sahen wir auf einmal eine Bewegung. Hier hatte es doch keine Tiere, wunderten wir uns. Dann entdeckten wir an einen Felsen geschmiegt eine wilde Katze. Sie schaute uns sehr skeptisch an. Weit und breit war hier nichts, das musste wirklich eine Wildkatze sein. Sie war gut genährt und zwinkerte uns sogar zu. Schnell gingen wir weiter, damit sie sich nicht ängstigt und in Ruhe verschwinden konnte. Der Weg hatte sich für uns mehr als gelohnt. Kurz bevor der Weg und hinab zum Strand führte, gab die Vegetation einen Blick auf die kleine Bucht vom Anse Patates vor uns frei. Im Hintergrund ragten wieder die roten Felsen in luftige Höhen hinauf und das satte Grün der Palmen und Bäume leuchteten im Nachmittagslicht. Während Chris eine Runde mit dem Kopter flog, wanderte ich den abenteuerlichen Weg durch die alte Palmenplantage bis zum Strand hinab. Früher waren hier sicher Fahrzeuge unterwegs, aber jetzt war der Weg kaputt und man musste selbst beim Laufen genau aufpassen, wohin man trat. Die Palmen standen kreuz und quer, mit vielen schweren Kokosnüssen beladen, aber auch andere Bäume und Büsche wucherten abseits des Weges. Ich schaute mir kurz den Strand an, aber da es schon spät war, hielt ich mich nicht lange auf, sondern kehrte zu Chris zurück. Dabei hatte ich immer einen Blick auf die Palmen, da die Nüsse oftmals über meinem Kopf hingen. Auf dem Rückweg erbeutete Chris noch zwei Kokosnüsse für uns, die wir mit zu unserer Villa nahmen.
Um 7.30 Uhr gab es Abendessen. Jetzt lernten wir Emmanuel kennen. Er leitet zusammen mit Mariannick das Hotel und kocht auch noch ganz hervorragend. Witzigerweise spricht er auch noch etwas deutsch. Ein sehr netter, lustiger junger Koch und Gastgeber. Das Essen war wirklich klasse. Als Vorspeise gab es Jobfish Carpaccio mit Goji-Beeren. Als Hauptspeise Kartoffelpüree mit einer Zimt Note und gegrillten Fisch. Der krönende Abschluss war Creme Karamell. Das war vielleicht lecker!

Am Nachmittag hatte Chris am Strand seine Flipflops liegen lassen. Doch leider war mittlerweile Flut und so suchte er mit der Taschenlampe bewaffnet nach seinen Schuhen. Mit mäßigem Teilerfolg, denn er fand nur einen Schuh. Am nächsten Morgen wollte er noch einmal nach dem zweiten Schuh Ausschau halten. Solange ging er barfuß.
Wir genossen noch ein Glas Wein auf unserer Veranda und fielen kurz darauf „hundemüde“ ins Bett.

Übernachtung: La Belle Tortue, Silhouette, Seychellen

Freitag, 04.12.2015
14. Tag

Noch im Dunkeln klingelte unser Wecker und noch sehr verschlafen quälte ich mich aus dem Bett. Wir wollten den Sonnenaufgang am Pointe Ramasse Tout genießen und mussten darum zeitig los. Es war noch sehr still auf der Insel, nur die Krabben wuselten schon umher. Dank unserer Stirnlampen konnten wir den Weg gut erkennen und erklommen den kleinen Hügel. Kurz darauf saßen wir am Kreuz und schauten über das Meer. Die Sonne würde in der Nähe von Mahé aufgehen und ein oranges Glühen lag über der Insel, während sich der Himmel tiefblau abzeichnete.
Während Chris den Kopter startete, machte ich ein paar Bilder und genoss die Wärme des Morgens. Die Sonne ging zwar nicht allzu spektakulär auf, aber dieser Platz war so schön, dass ich jeden Augenblick genoss. Das erste Licht erreichte die Lavafelsen und das schwarze Gestein begann golden zu schimmern. Wunderschön leuchteten die lila Blumen im Gegenlicht und die Insel wurde so nach und nach in Farbe getaucht.
Wir gingen weiter zu den zwei Stränden von Anse Lascars und genossen den Morgen für uns alleine, ehe wir uns auf den Rückweg machten. Es war schon sehr schwül, so dass wir pitschnass am Bungalow ankamen. Während ich duschte, ging Chris noch einmal an den Strand, um nach seinem verschwundenen Flip Flop zu schauen. Ich hatte wenig Hoffnung, doch Chris kam freudestrahlend mit seinem Schuh zurück, der noch dazu trocken und heile war. Wir stellten uns vor, wie er die ganze Nacht auf den Wellen geritten ist und am Morgen erschöpft am Strand ankam, um zu trocknen.
Zufrieden und gut gelaunt gingen wir zum Frühstück. Es gab frischen Saft, dazu Croissants, Toast, Marmelade, Obst und Eier. Der Kaffee war frisch gebrüht und sehr gut.

Pointe Ramasse Tout, Silhouette Sonnenaufgang am Pointe Ramasse Tout, Silhouette Silhouette´s wilde Küste Insel Mahé Pointe Ramasse Tout, Silhouette Alter Friedhof von Silhouette Friedhof unter Palmen Alles ist schön grün hier In der Ferne sieht man die Insel Mahé kleine Lagune Tolle Felsenlandschaft entlang des Weges Anse Patates & Anse Lascars Pointe Ramasse Tout, Silhouette Pointe Ramasse Tout, Silhouette Wilder Strand - Anse Patates

Nach dem Frühstück buchte Chris einen Schnorchel-Ausflug für den Nachmittag. Wir blieben am Hausstrand und vertrieben uns die Zeit mit baden und lesen. Zum Mittag gab es frische Kokosnuss. Es ging uns wirklich nicht schlecht und erstaunlicherweise kamen wir mit dem Nichtstun sehr gut zurecht. Aber ganz so langweilig war es ja nicht, denn um 14 Uhr gingen wir zur Jetty vor, wo das Tauchboot ankerte. Mit uns waren noch ein Paar zum Schnorcheln an Bord und ein Taucher. Wir bekamen Westen an und schnorchelten an einem Steilriff vor der Küste entlang. Leider lag die Unterwasserwelt meist relativ weit unter uns, aber wir sahen einen Weißspitzenriffhai, zwei Schwarzspitzenriffhaie, einen Adlerrochen, zwei Schildkröten und viele bunte Fische. Das Riff war sehr verspielt und interessant, so gab es Bögen und Höhlen und viele bunte Korallen. Das Meer war etwas aufgewühlt und die Wellen dadurch höher, aber davon bekam man vor lauter Faszination unter Wasser wenig mit.
Zurück am Strand schauten wir uns noch den Strand des Hilton Hotels an. Eine lange Bucht mit schneeweißem Sand und einem vorgelagerten Riff. Der Strand war echt schön, aber die Größe des Hilton Hotels schockte uns schon sehr. Von Individualität war hier nichts zu spüren, dicht an dicht standen die Bungalows. Es erinnerte eher an Massentourismus und wir waren sehr froh, uns für das kleine, schnuckelige La Belle Tortue entschieden zu haben, das dank Emmanuel und Mariannick Persönlichkeit hatte.
Am Ende des Strandes fand ein  Fotoshooting von einer stark geschminkten Dame statt, die sich in den sanften Wellen rekelte... Okay, jeder wie er es mag. Wir versuchten lieber, zwischen den Felsen hindurchzugehen, um an den Presidential Beach zu kommen. Doch das war gar nicht so einfach. Mariannick hatte uns gesagt, dass man bei Ebbe gut durch die Steine zum nächsten Strand kommt, aber dank der aktuellen Mondphase gab es momentan fast keinen Wasserstandsunterschied zwischen Ebbe und Flut und so kamen wir nicht an den Steinen vorbei. Während Chris weiter oben versuchte, einen Weg durch die Steine zu finden, schaute ich mir den Weg durch das Wasser an. Eigentlich hätten wir nur über zwei, drei Felsen klettern müssen, dann wären wir am anderen Strand. Ich schaute mir die Steine genauer an und stellte fest, dass sie nicht rutschig waren. Da wird Chris schauen, wenn ich so einfach einen Weg finde, dachte ich mir und stieg auf einen trockenen Stein. Das dachte ich jedenfalls solange, bis ich mit beiden Füßen auf dem Stein stand, der plötzlich gar nicht mehr trocken war. Was hatte ich mir nur dabei gedacht! Doch während der Gedanke blitzschnell durch meinen Kopf schoss, merkte ich schon, wie meine Flipflops auf dem glitschigen Stein wegrutschten und meine Füße mit ihnen. Meine Knie kamen auf dem Stein auf, aber auch sie hatten keinen Halt, so dass ich auf meinen Ellenbogen landete, doch auch diese rutschten weg und ich fiel ungebremst mit dem Kopf auf den Felsen. Vor Schreck stand mir mein Mund offen, wahrscheinlich wollte ich aufschreien, aber kein Laut kam über meine Lippen. Stattdessen schlugen meine Zähne mit voller Wucht auf den Stein und ich spürte wie sie splitterten. Gefühlte Stunden später kam ich endlich wieder auf die Füße. In meinem Mund waren Spucke, Blut und Zahnsplitter. Vorsichtig erkundete ich mit der Zunge den Schaden der sich gigantisch anfühlte. Meine Vorderzähne waren weg und nur noch ein paar Splitter standen im Mund. Nun flossen die Tränen ungebremst, ich glaube, ich stand unter Schock! So fand mich Chris, der sofort ahnte, dass etwas nicht stimmt und auf mich zugelaufen kam. Unter Tränen erzählte ich ihm, was passiert war und er überredete mich, den Mund zu öffnen. Ganz so schlimm war es dann zum Glück doch nicht. Es hatte nur einen Schneidezahn erwischt und dieser stand zum Glück vorne noch zur Hälfte als Fassade, während er hinten bis zum Zahnfleisch weggebrochen war. Alle anderen Zähne hatten zwar ein paar Riefen abbekommen, aber sie waren noch intakt. Trotzdem war ich völlig konfus und hatte keine Lust mehr auf Abenteuer. So gingen wir zurück zu unserer Unterkunft. Mein Kopf dröhnte und mein Knie blutete etwas. Wir duschten und gingen später zum Abendessen, das zu einer kleinen Herausforderung für mich wurde, aber irgendwie ging es und schmeckte mir sogar. Als Vorspeise gab es Avocado/Mangosalat mit Goji-Beeren, als Hauptgericht gegrillte Langusten und zur Nachspeise Schokosoufflee mit Passionsfrucht. Es war einfach nur lecker und ein wenig wie ein Pflaster für meine geschundene Seele.
Später saßen wir noch auf unserem Himmelbett bei einem Glas Wein und genossen den warmen Abend. Mein Zahn blutete immer noch und mein Mund war taub, aber zum Glück tat nichts weh.

Übernachtung: La Belle Tortue, Silhouette, Seychellen

Schnorchelausflug Weißspitzen-Riffhai Korallen und kleine Fische Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata) Unser Tauchboot Hafen von Silhouette Anse La Passe, Silhouette heute gibt es gegrillte Languste
Samstag, 05.12.2015
15. Tag

Ich hatte richtig gut geschlafen und beim Aufwachen kurz gedacht, dass ich einen Alptraum gehabt hätte. Doch leider war der böse Traum wahr. Der Zahn blutete immer noch leicht, aber es tat nicht weh. Damit konnte ich leben, beschloss ich.
Wir standen wieder im Dunkeln auf und gingen mit unseren Taschenlampen bewaffnet zum Anse Lascars. Es war bewölkt an diesem Morgen, aber über Mahé war ein wolkenfreier Streifen und der Himmel verfärbte sich langsam gelb als wir ankamen. Die Farben wurden immer intensiver, bis die Sonne über den Horizont geklettert war. Die ersten Flughunde zogen hoch über den Palmen ihre Bahnen und wieder war es so friedlich und still hier. Chris ließ erneut den Kopter steigen. Ich machte ein paar Bilder und schaute den Wellen zu, die auf das Riff trafen. Die Wolken verzogen sich nach und nach und das Wetter wurde immer schöner.

Um 7 Uhr schlenderten wir zum Bungalow zurück und lasen noch ein wenig, eher wir zum Frühstücken gingen. Das Wetter war an diesem Tag durchwachsen. So zogen dicke Wolken umher, doch die Sonne kämpfte sich immer wieder mal durch. Wir lasen, badeten und waren einfach nur faul. Mittags ließen wir uns wieder eine Kokosnuss schmecken. Am Nachmittag gewannen die Wolken das Spiel und ein heftiger tropischer Regen bahnte sich seinen Weg auf die Erde. Schwarze Wolken hingen über den Bergen und das Grün wirkte mal wieder noch kräftiger als gewöhnlich. Es war klasse, denn wir saßen im warmen Wasser und genossen die leichte Abkühlung. Dicke Tropfen trafen auf uns und das Wasser, das Blasen warf.
Am Abend machte Chris ein paar Bilder von der Hotelanlage in der blauen Stunde. Das schlechte Wetter hatte sich verzogen und einem schwül warmen Abend Platz gemacht.
Auch an diesem Abend war das Essen wieder sehr gut und wir freuten uns immer schon auf die Gerichte, die uns Emmanuel brachte, denn egal was, es schmeckte hervorragend.
Dieser faule Tag hatte uns müde gemacht. So saßen wir noch etwas draußen und genossen den Sternehimmel bis wir ins Bett gingen.

Übernachtung: La Belle Tortue, Silhouette, Seychellen

Sonntag, 06.12.2015
16. Tag

An diesem Morgen war es besonders dunkel, denn dicke Wolken bedeckten Himmel. Trotzdem standen wir früh auf und gingen wie jeden Morgen zum Anse Lascar. Als wir ankamen, verfärbte sich der Himmel lila und es leuchtete fantastisch. Wieder hatte sich das Aufstehen gelohnt, denn gerade die Morgenstimmung ist etwas ganz besonderes an diesem friedlichen Ort.

Zurück am Bungalow, kletterte ich aber doch noch einmal ins Bett und schlief bis zum Frühstück. Heute Morgen gab es neben dem üblichen knusprigen Croissants und Obst bei uns Omeletts, welche super gut schmeckten. Aber wir mussten uns auch stärken, denn an diesem Tag hatten wir uns die Wanderung zum Anse Mondon vorgenommen.
So wandern wir am Vormittag den Strand Anse La Passe entlang bis zu den berüchtigten Steinen, die wir jedoch - nach einem bösen Blick - rechts liegen ließen und weiter durch die Hotelanlage gingen. Zum Glück war niemand außer uns dort und so gelangten wir unbehelligt an den Presidential Beach, ein kleiner Abschnitt des Anse La Passe, der nur über die Presidential Villas einen Zugang hat. Die Bucht Baie Cipailles war einfach traumhaft. Auch hier wuchsen die Palmen bis an den Strand. An einer hing eine Hängematte. Wir wanderten die Bucht entlang bis zu ihrem Ende. Hier fanden wir einen Wegweiser zum Anse Mondon. Der 3 km lange Weg führte landeinwärts durch ehemalige Kokosplantagen und üppigen Regenwald. Es ging bergauf und wieder bergab über Steine und sehr rutschige Wurzeln. Dank dem heftigen Regen vom Vortag war unser Unterfangen ziemlich gefährlich. Immer wieder rutschten wir aus und kamen nur mühsam weiter. Ein sehr rutschiges Felsenplateau konnten wir gerade noch einigermaßen umgehen, als dann aber der Weg steil bergab ging und die nasse Erde total fest und rutschig war, gaben wir auf und kehrten um. Hinzu kam noch, dass der Weg einfach nicht kürzer wurde, denn an dem Abhang waren es immer noch 1,5 km bis zum Ziel. Dafür sahen wir zig riesige Tausendfüßler, wie wir sie aus Afrika kennen und fanden wieder eine Verbindung zu meinen Lieblingsländern. Eigentlich geben wir nicht so leicht auf, aber auch das Wasser wurde knapp, denn durch die schwüle Hitze hatten wir viel mehr verbraucht, als wir eingeplant hatten und so waren wir froh, als wir den Ausgang des Weges wieder erreicht hatten. Hier legten wir unser Gepäck ab und sprangen erst einmal ins Meer, was eine Wohltat war. Chris legte sich auf einen riesigen Stein, der eine Vertiefung wie eine Badewanne hatte, und ließ sich von den Wellen umspülen. Ich suchte mir gleich eine sandige Stelle und sprang in die Wellen. An diesem tollen Strand blieben wir noch eine ganze Zeit, dann wanderten wir langsam zurück zu unserem Bungalow.

Am Nachmittag zog es immer weiter zu. Während ich las, ging Chris etwas schnorcheln und erkundet das „Hausriff“. Er sah einen Rochen im Sand, aber weiter draußen war nicht viel los.
Etwas später bildet sich ein schöner schillernder Regenbogen über dem Meer. Man konnte richtig sehen, wo der Regen herunter fiel und wo die Sonne schien. Mitten in dieser Szenerie kam erst die Fähre an und dann noch ein Hubschrauber, der wohl wichtige Gäste brachte, denn am Anleger stand ein ganzes Aufgebot an Personal und am Vormittag wurde die Präsidenten Villa hergerichtet.
Wir wanderten noch zum Pointe Ramasse Tout mit dem Kreuz und seiner kleinen Kapelle, welcher in der kurzen Zeit zu unserem Lieblingsplatz geworden war. Dort leuchtete jetzt über Mahé der Regenbogen. Wir verabschiedeten uns von diesem wunderbaren Ort, denn das war leider unser letzter voller Tag hier. So gingen wir etwas wehmütig zurück, denn diese Insel war uns auf den zweiten Blick absolut ans Herz gewachsen mit ihrer wilden Schönheit, dem rauen Meer, der wunderbaren Unterkunft und unserer kleinen Villa.
Seit 15.30 Uhr loderte am Haus der Grill. Emmanuel grillte Red Snapper und Pork Ribs. Er verriet uns, dass er so langsam keinen Fisch mehr sehen kann und mal ein anständiges Stück Fleisch möchte. Wir dagegen freuten uns mächtig auf den leckeren Fisch, denn schon beim Anblick lief uns das Wasser im Munde zusammen.
Zur Vorspeise gab es Humus, dann folgte der super leckere Fisch mit ein paar Rippchen, Ingwer-Tomaten-Salat, Fenchel in süßer Soße und Reis. Mittlerweile goss es wie aus Kübeln, aber das machte uns nicht viel aus, denn wir saßen trocken und es war wie immer sehr warm. Zur Nachspeise ließen wir uns Banane mit warmer Schokocreme schmecken. Zum Glück hatte jetzt auch der Regen nachgelassen, so dass wir relativ trocken an unserer Villa ankamen und den letzten Abend bei einem Gin Tonic auf unserer Veranda verbrachten. Flughunde krabbelten in den Palmen rum und unsere kleinen Freunde, die Geckos, huschten am Haus hin und her auf der Suche nach einem saftigen Happen. Der Abend verging viel zu schnell und schon bald huschten wir müde in unsere Betten.

Übernachtung: La Belle Tortue, Silhouette, Seychellen

Montag, 07.12.2015
17. Tag

Natürlich quälten wir uns auch an diesem Morgen aus den Betten und gingen wieder im Dunkeln zum Anse Lascars. Der Sonnenaufgang war wie immer schön. Aber am schönsten waren wiederum die Ruhe und das warme Licht. Da Chris noch nicht am Anse Patatas war, gingen wir an diesem Morgen gemeinsam bis an den dritten Strand. Der Weg dorthin war immer noch sehr abenteuerlich, besonders, wenn man ihn wie Chris zum ersten Mal ging. Überall standen Palmen und man musste schon schauen, damit man nicht ständig unter den gewichtigen Kokosnüssen spazierte. Ein kleiner Wasserlauf rauschte den Berg hinab in Richtung Meer. Unten angekommen erkundeten wir die Bucht. Chris ließ den Kopter steigen und ich sah mir die Felsen am Ende des Strandes genauer an. Danach wanderten wir langsam zu unserem Bungalow zurück. An der Betonbrücke zweigte Chris doch noch einmal nach rechts zum Kreuz ab, aber ich ging diesmal nicht mit, denn ich musste unbedingt packen. So trennten sich hier kurz unsere Wege, die sich zum Frühstück dann wieder fanden.

Nach dem Frühstück war alles verstaut und wir badeten noch etwas im Meer bis wir um 10.45 Uhr von Emmanuel zur Fähre gebracht wurden. Mariannick reiste mit uns, da sie einen Termin in Mahé hatte. Natürlich saßen wir wieder draußen und schauten zu, wie unsere Trauminsel langsam immer kleiner und Mahé - unsere letzte Etappe -  immer größer wurde.

Manchmal ist es Liebe auf den zweiten Blick, so wie es uns hier mit Silhouette erging. Was anfangs so anders als Praslin oder La Digue war, erwies sich hier als zauberhaft. Erst sehnten wir uns ein wenig nach den Traumstränden der Nachbarinseln, um dann zu merken, dass es hier genauso traumhaft war. Es war wilder, rauer und romantischer. Oftmals erwarteten wir gleich einen Dinosaurier zu sehen, den wir in Miniaturform als Flughund wiedererkannten. Ein wahres Paradies ist diese einzigartige Insel für uns. Auch unsere kleine Villa war super schön und unsere Gastgeber verwöhnten uns mit exzellentem Essen, netten Gesprächen und einem Hauch von Luxus. Wir waren gerne da und wieder blieb ein kleiner Teil von uns zurück – bei mir sogar etwas mehr….

Mittags erreichten wir die Insel Mahé und der Kreis schloss sich. Dort, wo wir unsere Reise begonnen hatten, sind wir nun wieder angekommen. Mahé ist mit 28 km Länge und 8 km Breite die größte der Seychellen Inseln. Hier leben ca. 72000 Menschen und damit gut 90 Prozent der gesamten Bevölkerung der Inseln. Mahé ist eine grüne mit dichten Nebelwäldern bewachsene Granit-Insel. Der höchste Berg der Seychellen, der Morne Seychellois, thront mit seinen 905 Metern über der Insel.
Ein Auto brachte uns zu unserer neuen Unterkunft "Hanneman Holiday Residence" am bekannten Strand Beau Vallon im Nordwesten von Mahé. Diese schöne Appartmentanlage liegt zwar 250 Meter vom Strand entfernt, aber sie bot uns alles, was wir für unsere letzten Tage auf Mahé brauchten. Wir hatten uns von den 7 verfügbaren Zimmern für das Penthouse mit einem Schlafzimmer entschieden. Ein schöner Pool mit liebevoll angelegtem Garten lud zum Schwimmen ein. Eine Mitarbeiterin wies uns schnell ein und half uns, ein Auto zu organisieren.
Das Zimmer war wirklich toll mit allem, was man sich nur wünschen konnte. Die Küche war mit Kühlschrank, Spülmaschine, Toaster perfekt ausgestattet. Im Bad gab es sogar eine Waschmaschine mit Trockner. Ein gemütliches Schlafzimmer mit einem einladenden Bett. Einzig der kleine Balkon war nach der Freiheit der letzten Wochen ein Manko für uns. Das war natürlich nicht schlimm und stand auch so in der Beschreibung, aber wir als "Draußensitzer" waren von der eingeschränkten Sicht durch die Dachschräge schon etwas enttäuscht. Aber wir waren ja nicht hier, um auf dem Balkon zu sitzen, sondern wollten die Insel erkunden. Jedenfalls konnten wir vom Balkon aus, hinter dem Savoy Hotel, einem riesigen Bunker, das Meer hören und unten den Pool betrachten.  Ich packte schnell aus, während wir auf den Mietwagen warteten, der direkt zu unserer Unterkunft gebracht wurde.
Nach ca. 30 Minuten kam auch schon unser Auto. Wir schnappten unsere Taschen, holten uns Strandhandtücher von der Rezeption und nahmen noch ein paar Bananen mit, die man sich hier selbst abschneiden durfte. Dafür kauft Manfred, der Besitzer, immer eine ganze Staude ein und hängt sie im Hof auf.
Chris wollte unbedingt auf die andere Seite der Insel zum Traumstrand Anse Intendance, der im Süden von Mahé liegt. Also rein ins Auto und los. Doch um zum Strand zu kommen, mussten wir einmal mitten durch die Hauptstadt Victoria. So kamen wir an dem bunten Hindutempel, dem berühmten Markt Sir-Selwyn-Clark, dem bekannten Clock Tower mitten auf der Kreuzung und einer großen Kirche vorbei. In der Stadt herrschte ungewohnt viel Verkehr auf gewohnt engen Straßen. Das war vielleicht anstrengend! Nachdem wir aus Victoria wieder heraus waren, wurde auch der Verkehr erträglicher und schon bald waren wir entlang der Küste unterwegs. Wir fuhren durch kleine Orte und an tollen Stränden vorbei. Der Weg zog sich, denn immer wieder mussten wir anhalten und ein paar Bilder machen.

Irgendwann bogen wir auf eine einsame Straße ab und fuhren unserem Ziel  - dem Anse Intendance -  entgegen. Auf einer unbefestigten Straße mussten wir dann noch ein paar Meter bis zum Strand fahren. Durch die Regenfälle der letzten Tage waren die Pfützen riesig und der schlammige Weg sah nicht gerade vertrauenserweckend aus, aber schlussendlich war er passierbar und wir versanken nicht im Schlamm, sondern kamen wohlbehalten auf dem Parkplatz an. Hier war nicht viel los. So stellten wir unser Auto ab, schnappten die Badesachen und gingen durch ein kleines Waldstück an den Strand. Fast die ganze Bucht war mal wieder fest in Hilton Hand und so sahen wir einzelne Liegen und Sonnenschirme am Rand stehen. Jede Liege war einem Bungalow zugeordnet und ein extra Weg führte vom Bungalow an den Strand.
Der Sand war wieder weiß und fein. Riesige Wellen krachten ungebremst an den rifflosen Strand, an dem vor gefährlichen Strömungen gewarnt wird. Wir gingen am Hilton vorbei bis zum Ende der Bucht, wo wir uns ein schattiges Plätzchen suchten und etwas zur Ruhe kamen. Chris sprang in die Wellen, aber mir waren sie einfach zu heftig und so erfrischte ich mich nur ein wenig im seichten Wasser .
Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Rückweg zu unserer Unterkunft, da wir den Sonnenuntergang am Beau Vallon Beach genießen wollten. Doch leider ging die Sonne zu dieser Jahreszeit sehr weit links unter, so dass wir vom Strand aus nichts sehen konnten. Wir fuhren im Norden noch etwas die Küste ab und fanden den Glacis Beach, eine kleine nette Bucht, die von Einheimischen genutzt wird. Hier standen viele Fischerboote und ein kleiner Shop gleich am Strand, wo einige Leute entspannt mit einem Feierabendbier herumsaßen. Da die Sonne glatt im Meer versank, hielten wir nicht an, sondern fuhren in den Ort zurück und kauften erst einmal für die letzten Tage ein. Im Supermarkt gab es wieder viele südafrikanische Produkte, die immer wieder ein Schmunzeln in mein Gesicht zauberten, wie die Tenniskekse, Savanna oder die Ceres Säfte.
Wir machten uns frisch, ratschten noch etwas mit Manfred und gingen dann ins Bootshaus zum Essen, wo es kreolisches Buffet gab. Doch als wir ankamen, war es noch nicht geöffnet. So schlenderten wir die Strandpromenade entlang. An einigen kleinen Ständen konnte man gegrillte Kleinigkeiten kaufen oder gleich einen Cocktail schlürfen. Das Savoy war aus der Nähe noch größer als aus der Ferne. Eine richtige Bettenburg. Wir sahen aber auch ein paar nette Lokale. Der Abend war wie immer schwül heiß und so langsam knurrten unsere Mägen. Also schlenderten wir zurück und bekamen einen schönen Platz im Boat House. Das Essen war viel zu viel und schmeckte gut, aber im Laurier hatten wir besser gegessen. Nach dem Essen schlenderten wir zurück zu unserem Apartment, tranken noch einen Gin Tonic auf dem Balkon und fielen bald darauf in unsere Betten.

Übernachtung:Hanneman Holiday Residence, Mahé, Seychellen

Dienstag, 08.12.2015
18. Tag

Schon früh am Morgen brachen wir auf, da wir uns den Sir-Selwyn-Clark Mark anschauen wollten. Hier ist zeitiges Erscheinen wichtig, denn nur in der Früh bietet der Markt noch die volle Auswahl an Fischen und Obst. Wir parkten am Hindu Tempel - Arul Mihu Navasakthi Vinayagar Temple. Leider war der Himmel an diesem Morgen sehr zugezogen, aber für einen Marktbesuch genau das Richtige, dachten wir, denn als wir zum Markt kamen, hatte dieser geschlossen. So früh waren wir nun auch wieder nicht dran und heute war definitiv Dienstag, also kein Wochenende. Die Auflösung kam, als wir eine adrette Polizistin ansprachen und sie uns lächelnd mitteilte, dass heute Public Holiday sei. Ach nö, das war ja ärgerlich. So schlenderten wir etwas durch die Stadt und schauten uns um. Auf einmal stolperte Chris und fluchte sogleich, denn sein Flip Flop war gerissen. Jetzt stand er mitten in Victoria - am Feiertag – mit kaputten Flip Flop vor zahlreichen geschlossenen Geschäften und wie zum Hohn lachten uns aus den Schaufenstern jede Mengen Flips Flops entgegen. Pech gehabt, aber Chris wäre nicht Chris, wenn er nicht sogleich eine Lösung parat gehabt hätte. "Ich bräuchte einen Kabelbinder und einen Nagel, um den Kabelbinder durch den Schuh zu bringen", meinte er grinsend. "Witzbold" dachte ich. Wir schauten uns trotzdem suchend um und auf einmal lag ein Kabelbinder vor unseren Füßen und zwei Meter weiter ein Nagel. Schnell war der Flip Flop repariert und wir fühlten uns an Amerika erinnert, wo Chris eine Knochenhautentzündung im Schienbein hatte und fast nicht mehr laufen konnte und sich sehnlichst eine Krücke wünschte, die dann mitten auf einer Pass-Straße im Yellowstone NP lag. Oder als wir im Torres del Paine seine Sonnenbrille überfuhren und er sich sehnlichst eine Brille wünschte - ein paar Meter durchs Gras ging und auf einmal eine Sonnenbrille fand. Auch in Alaska hatten wir so ein Erlebnis, als wir auf der Galbraith Lake Campsite am Dalton Highway zwar ein saftiges Steak im Gepäck hatten, aber unser Feuerholz alle war und wir mitten im Nichts genau zu der Campsite steuerten, wo ein Vorcamper ein Bündel trockenes Holz gelassen hatte. Tja, manchmal bekommt man das, was man sich am sehnlichsten wünscht. In diesen Fällen war es genau richtig. Kopfschüttelnd und grinsend gingen wir zum Auto zurück.

Wir beschlossen, auf die andere Inselseite zu fahren. Unterwegs hatten wir das Gefühl, dass die Welt unter gehen wollte, denn es goss mal wieder wie aus Kübeln. Wir fuhren ganz in den Norden, wo auch das Wetter immer freundlicher wurde. Dafür wurde die Straße immer abenteuerlicher und schmaler, so dass wir eigentlich auf einer einspurigen Straße ohne Überholmöglichkeit unterwegs waren. Hoffentlich kommt niemand, dachten wir uns und fuhren bis zum Ende der Straße mit einem unguten Gefühl. Kurz bevor wir am Ziel waren und wenden konnten, kam uns natürlich ein Auto entgegen. Doch wir hatten Glück, denn genau an dieser Stelle war eine Ausweichbucht, so dass wir das Fahrzeug passieren konnten. Am Ende der Straße war ein abgesperrtes Gelände. Wir schauten uns eine kleine Bucht an, wo Mangroven wuchsen und fuhren dann wieder zurück zur Hauptstraße.
An einer schönen Badebucht ließ sich Chris von einem Burschen bequatschen, der uns für 10 US$ den Sauzier Wasserfall zeigen wollte. Wir fuhren zusammen durch den Ort und parkten an einem Haus. Die Bewohnerin kassierte einen Eintritt und ließ uns über ihr Grundstück zum Fluss gehen. Dort mussten wir über ein paar Steine, um den kleinen Fluss zu passieren. Der Junge und Chris waren schnell über die Steine gegangen, dann kam ich und wollte über den Fluss, doch es war unmöglich für mich. Ich konnte die Steine nicht betreten. Nach ein paar Versuchen musste ich  mir eingestehen, dass mein Steintrauma wohl doch etwas größer war und gab auf. Ich ging zurück zum Haus bzw. unserem Auto und setzte mich hin. Ich war richtig frustriert, doch dann kam ein rettender "Engel" vorbei, denn ein Junge setzte sich zu mir und erzählte mir, dass er Deutsch lerne. So verbrachten wir die Zeit bis Chris zurückkam mit etwas Deutschunterricht. Aus dem Haus dudelten Weihnachtslieder und schon konnte ich wieder lachen.
Chris brachte mir Zimtrinde mit, die sehr stark nach dem leckeren Weihnachtsgewürz roch, dazu dann noch die Weihnachtslieder - nur die schwüle Hitze passte so gar nicht zu der zart aufkeimenden Weihnachtsstimmung.
Im nahe gelegenen Restaurant Del Place aßen wir Mittag. Wir suchten uns einen schönen Platz auf der Terrasse, aber leider war der Wind so heftig, dass beinahe der Sonnenschirm weggeflogen wäre und wir uns unter den überdachten Teil der Terrasse zurückziehen mussten. Da wir nicht so viel Hunger hatten bestellten wir Ceviche aus Fisch und Räucherfischsalat. War das vielleicht lecker!!! Als Nachtisch gab es sogar noch einen richtigen Cappuccino für mich, eine wahre Rarität auf den Seychellen.
Am Nachmittag fuhren wir noch einmal in Richtung Anse Intendance, aber diesmal bogen wir nicht nach rechts ab, sondern fuhren den Weg links entlang. Wir wollten uns die Police Bay anschauen. Ca. 1 km vorher, am Strand Petite Police, parkten wir, da der Feldweg einen ziemlichen Abbruch von der Teerstraße machte und Chris das Auto nicht ramponieren wollte. Wir gingen zu Fuß den Feldweg entlang, stiegen über eine Kette, die den Weg versperrte, bis zum Strand. Bis auf einen Hund war niemand dort und auch der interessierte sich nicht für uns. Eine wunderschöne Bucht lag vor uns, der Sand wieder schneeweiß, üppiges Grün umrandete sie und Felsen dienten als Begrenzung. Leider waren auch hier die Wellen riesig und Schilder warnten vor gefährlichen Strömungen. So wanderten wir ein wenig am Strand entlang und genossen das Robinsongefühl, ehe wir uns auf den Rückweg machten.
Am Petite Police einem Riffstrand, krachten wieder die Wellen auf die Steine. Es sah unglaublich klasse aus, wenn die Gischt meterhoch spritzte und klatschend auf den Rifffelsen landete. Über dem Meer lag eine dunkle Regenfront.
Hier waren wir nicht alleine, denn ein älteres Touristenpaar mit einem VW Bus saß mit bequemen Stühlen am Strand und genossen das Schauspiel ebenso. Hier gefiel es mir außerordentlich gut, aber leider wollte Chris weiter. Wir hielten noch am Anse Bazarca, einem Nachbarstrand, ebenfalls mit wilden Wellen, aber diesmal mit mehr Strand. Ich entdeckte drei Schildkrötenspuren, die hier ihre Eier abgelegt hatten.
Über den Sunset Beach fuhren wir zurück zu unserem Apartment. Wir schwammen noch ein wenig im Pool und quatschten mit Tassilo, dem Sohn der Besitzerin. Zum Sonnenuntergang gingen wir zum Strand vor, aber dichte Wolken und ein heftiger Wind, der wie ein heißer Fön blies, verdeckten das Schauspiel und so senkte sich die Dämmerung wie ein blaues Tuch herab, jedoch ohne den Hauch einer rötlichen Verfärbung. Normalerweise legt sich der Wind mit der Dämmerung, aber nicht an diesem Abend, wo wir im La Plage direkt am Strand einen Tisch reserviert hatten. So saßen wir zwar draußen, aber hinter Planen, die uns vor dem heftigen Wind schützten. Dafür rauschte das Meer unbeschreiblich schön und das Essen war hervorragend. Mein Red Snapper in Knoblauchsoße mit geräuchertem Fischmus und Gemüse war nicht nur eine Augenweide, sondern auch ein Hochgenuss und Chris Schwertfisch mit Austernsoße, Oliven-Artischockensalat und Kartoffeln stand dem in nichts nach. So gingen wir sehr zufrieden zurück zu unserem Zimmer und nach einem Glas Wein ins Bett.

Übernachtung:Hanneman Holiday Residence, Mahé, Seychellen

Mittwoch, 09.12.2015
19. Tag

An diesem Morgen zog uns nichts hinaus, denn heftiger Regen trommelte aufs Dach und klopfte an die Fenster. Die Palmen bogen sich im Wind. So schliefen wir mal richtig aus. Würziger Duft weckte mich, denn Chris machte an diesem Morgen Frühstück. Es gab Eier mit Speck und natürlich den obligatorischen Cappuccino.
Der  Regen hörte zwar auf, aber leider blieb es dunkelgrau und tröpfelte immer mal wieder. Was konnte man an so einem Tag machen, überlegten wir. Die Antwort war, erst einmal den Markt anschauen und dann ab in den Botanischen Garten Mont Fleuri, denn für Pflanzen brauten wir keine Sonne.
So fuhren wir mal wieder nach Victoria und weiter zum Botanischen Garten. Hier  zahlten wir die 100 SR Eintritt und befanden uns mitten im tropischen Regenwald der Seychellen. Der Park ist 6 ha groß und der einzige seiner Art auf den Seychellen. Er befindet sich am Fuße des 150 m hohen Berges Mont Fleuri. Hier gibt es ca. 33 Palmenarten zu sehen, darunter auch alle 6 einheimischen Palmen, sowie viele verschiedene Baumarten und Blumen. Die Parkanlage ist sehr schön gestaltet und gepflegt. Bänke laden zum Verweilen ein. Flughunde kreisten wieder über uns. In einem Gehege wird die Aldabra-Riesenschildkröte gehalten und gegen ein Geld von 50 SR, kann man sie streicheln und füttern. Das fanden wir dann schon etwas schräg und verzichteten auf den Gang in das Gehege.
Als es um die Mittagzeit immer voller wurde, verließen wir den Park, denn neben den vielen Pflanzen hatte es mindestens genauso viele Mücken, die uns umschwirrten.

Zurück in unserem Apartment lasen wir. Chris ging später zum Pool und ich schlief auf dem Bett ein. Als er zurückkam, hatte er Natalie dabei, die hier für eine Nacht ein Zimmer hatte, da sie sich im Savoy mit Presseleuten traf. Was für ein Zufall. Sie schaute aus dem Fenster ihres Zimmers und entdeckte Chris im Pool, der sich wunderte, warum ihn jemand anstarrte. Als sie sich erkannten, war die Freude groß. Natalie zeigte uns ihr Zimmer, in das wir uns sogleich verliebten, denn es besaß eine große überdachte Terrasse. Leider war es schon für den nächsten Tag belegt, sonst hätten wir uns überlegt, umzuziehen.
Am Abend gingen wir an den Strand, denn mittwochs gibt es immer viele Stände von Einheimischen, die kochen. Chris holte uns gegrillten Red Snapper mit Reis und Mangosalat und einen Hühnchen- Spieß. Das gute Essen verspeisten wir am Strand bei Wellenrauschen. Als Nachspeise gönnten wir uns frisch frittierte Bananen- und Süßkartoffelchips. Das war richtig gemütlich und irgendwie authentisch. Je näher das Ende unseres Urlaubs rückte, desto entspannter und gelöster fühlten wir uns.

Übernachtung:Hanneman Holiday Residence, Mahé, Seychellen

Donnerstag, 10.12.2015 und Freitag, 11.12.2015
20. & 21. Tag
Am Morgen verabschiedeten wir uns noch von Natalie, die zurück nach Praslin flog. Es war leider wieder bewölkt. So frühstückten wir in Ruhe und sprangen dann ins Auto und fuhren noch einmal nach Victoria. Diesmal hatte der Markt geöffnet, aber da wir relativ spät dran waren, waren fast alle Fische verkauft. Trotzdem schlenderten wir noch durch die Hallen und kauften uns eine große Ananas.
Danach lenkten wir unser Auto noch einmal zum Anse Intendance. Hier war wieder fast nichts los. Diesmal gingen wir zum linken Ende der Bucht, wo viele Granitfelsen lagen. Wieder waren die Wellen sehr hoch, so ließ ich Chris alleine in die Fluten springen und las lieber in meinem Buch.
Gegen Mittag fuhren wir wieder nach Port Launay Süd zum Restaurant Del Place. Hier wollten wir noch einmal richtig gut zu Mittag essen. Diesmal war zwar kein Wind, dafür zog es zu und fing an zu regnen. Wieder mussten wir uns unter den überdachten Teil der Terrasse zurückziehen. Mit dem Sitzen auf der Terrasse hatten wir hier einfach kein Glück. dafür schmeckte das Essen wieder besonders gut. Chris aß Red Snapper mit Passionsfruchtsoße und ich Prawns im Wok mit gebratenem Reis. Das war wirklich fantastisch. Satt und zufrieden machten wir uns auf den Rückweg und fuhren diesmal die Panoramastraße Sans Souci Road, die durch üppig grüne Natur des Mome-Seychellois-Nationalparks mit verschiedenen endemischen Pflanzen führte. Dafür schraubte sich unser Auto in Serpentinen ganz schön hoch und wieder hinab an die Ostküste von Mahé in der Hauptstadt Victoria. Doch vorher hielten wir noch an einem Aussichtspunkt auf Victoria und Eden Island. Wir hatten sogar etwas Licht und machten ein paar Bilder.

Da das Wetter etwas besser aussah, fuhren wir zu unserem Strand - Beau Vallon und machten auch hier ein paar Bilder. Den Nachmittag verbrachten wir lesend und badend am Pool. Zum Kaffee gab es frischen Kokoskuchen, den wir am Vorabend am Strand gekauft hatten.
Zum Sonnenuntergang fuhren wir zum Glacis Beach, wo wir die Sonne im Meer untergehen sehen konnten. Doch leider ging sie auch an diesem Abend hinter dichten Wolken unter.
Da wir mittags schon geschlemmt hatten, genossen wir den Abend bei Brotzeit auf unserem kleinen Balkon.

Der Freitag war mehr oder weniger verregnet. Schon morgens goss es wie aus Kübeln und es wurde tagsüber nur minimal besser. So verbrachten wir die Zeit mit Lesen und baden im Pool.
Abends zog es uns dann doch noch hinaus und wir gingen ganz hervorragend essen. Im Restaurant Marie Antoinette gab es ein kreolisches Buffet, direkt am Tisch. Das Essen war lecker und authentisch. Die ganze Gaststätte war weihnachtlich geschmückt und strahlte im Glanz von Kugeln und Weihnachtsmännern.
Später packten wir noch unsere Taschen und verbrachten den restlichen Abend auf dem Balkon zusammen mit unseren Hausgeckos.

Übernachtung:Hanneman Holiday Residence, Mahé, Seychellen

Samstag, 12.12.2015
22. Tag

An diesem Morgen brach unser letzter Tag an, den wir mit einem königlichen Frühstück begannen, denn alle Reste mussten weg. Wir packten die Taschen fertig und stellten sie in einem Raum an der Bar unter, denn leider wurde unser Zimmer neu belegt und so mussten wir bis 11 Uhr draußen sein.
Da wir noch den ganzen Tag vor uns hatten und endlich einmal wieder die Sonne schien, fuhren wir noch einmal alle Strände ab, die uns wichtig waren. Zuerst fuhren wir zum Carana Beach, einer wunderschönen kleinen Bucht mit Traumfelsen am Ufer und im Wasser. Danach querten wir die Insel und gelangten auf die andere Seite. Natürlich machten wir noch einen Stopp am schönen Aussichtspunkt auf Victoria und Eden Island. Weiter fuhren wir über den Anse A La Mouche, wo ein Fischerboot dekorativ bei Ebbe am Strand lag. Das Wetter war einfach fantastisch.

Endlich konnte Chris auch mal den Kopter am Anse Bazarca fliegen lassen. Danach gönnte er sich noch eine Gischtdusche am Strand, denn an einem kleinen Riff krachten die Wellen an den Strand und schäumten dabei meterhoch. Das sah vielleicht toll aus. Chris hatte viel Spaß und wurde wirklich voll geduscht. Stellenweise sah ich ihn vor lauter Wasser nicht mehr. Die Wellen hatten noch immer so viel Kraft, dass sie ihn sogar umwarfen. Aber der Untergrund war weich, so dass ihm nichts passierte. Ich hätte mich nie in die Wucht der Wellen gestellt, dafür hab ich viel zu viel Respekt vor der Kraft der Natur. So machte ich lieber Bilder und hatte meinen Spaß vom Strand aus.
Wir besuchten noch kurz den Anse Intendance, denn Chris wollte noch einmal ins Wasser springen. Ich las und lag in der Sonne, denn an diesem letzten Tag musste ich noch so viel wie möglich Wärme speichern für die kalten Tage in Deutschland.
Am Nachmittag fuhren wir über die Strände im Norden zu unserer Unterkunft zurück, wo wir noch etwas im Pool planschten und uns später duschten. Das war wirklich ein feiner Service.
Den Sonnenuntergang verbrachten wir wieder an "unserer" kleinen Glacis Bucht und diesmal ging die Sonne auch im Meer unter. Es war, als ob sie uns verabschieden wollte. In der Ferne sahen wir die Umrisse von Silhouette und so langsam realisierten wir, dass sich unsere Reise nun dem Ende neigte. Wir aßen noch einmal im La Plage ein super gutes Abendessen und genossen das Rauschen der Wellen - diesmal ohne Wind.
Später wurden wir von unserer Unterkunft abgeholt und zum Flughafen gebracht. Der Rückflug verflog im wahrsten Sinne des Wortes, denn das Essen strichen wir gleich mal und nach einem Film schlief ich auch schon ein und ließ die letzten drei Wochen Revue passieren.

Auch Mahé hatte uns gut gefallen, denn auch hier gab es wunderschöne Strände, die sich nicht hinter denen der anderen Inseln verstecken mussten. Dafür war hier eindeutig mehr los und die Wege waren viel weiter. Beau Vallon war nicht ganz unser Strand, dafür war er viel zu groß mit viel zu vielen Hotels und Menschen. Unsere Unterkunft war jedoch klasse und besonders das La Plage ein super gutes Restaurant, zu dem man zu Fuß gehen konnte. Es gab viele Supermärkte und somit viel mehr Auswahl zum Einkaufen.
Was einerseits gut war, störte aber auch wieder, denn alles war größer und man war nicht mehr individuell sondern Teil einer Stadt oder Gemeinschaft, was zum Leben sicherlich super ist, aber im Urlaub nicht sein muss. So war es gut, Mahé ans Ende der Reise gelegt zu haben, denn so gewöhnten wir uns schon wieder etwas mehr an den Alltag.
Es war insgesamt eine wunderschöne Reise mit tollen Unterkünften, netten Menschen, leckerem Essen, einer einzigartigen immergrünen Natur und Traumstränden, die ihresgleichen suchen. Ein kleines Paradies aus Inseln und Natur, das noch hoffentlich lange so bleibt, wie es ist.
Was uns nicht so gefallen hat, waren die sehr hohen Preise. Auch wenn man für Einzigartigkeit ruhig etwas mehr bezahlen kann und soll, waren die Preise auf den Seychellen schon knackig - ich denke da nur an ein paar Dosen Cola und Tonic an einer Strandbar in La Digue, die uns fast über 30 € kosteten. Aber auch das war eine Erfahrung und gehörte zum Urlaub dazu, der rundherum perfekt war von der Organisation über die Aufenthaltsdauer bis hin zur Inselreihenfolge. So können wir abschließend feststellen, dass wir doch inseltauglich sind und auch mal einen Badeurlaub genießen können. So erholt kamen wir lange nicht nach Hause und dieses angenehme Gefühl hielt länger an als bei anderen Reisen.

Danke euch allen fürs Mitreisen, auch wenn diese Reise mal etwas anders war – aber abenteuerlich und spannend war sie allemal.

"Die Welt gehört dem, der sie genießt." - Giacomo Leopardi

"Das Praktische am Urlaub ist, dass er einem nicht nur die Kraft gibt, die Arbeit wieder aufzunehmen, sondern einen auch derart pleite macht, dass einem gar nichts anderes übrig bleibt." - Unbekannt


In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal.

Hier geht´s zu den Panoramabildern unserer Seychellen Reise 2015

Panoramabilder - Seychellen 2015