Der
North Luangwa Nationalpark wird als einer der wildesten Plätze Afrikas bezeichnet.
Er ist 4636 m² groß und liegt im Tal des
Luangwa Flusses in der Nordprovinz von Sambia. Er wird im Westen vom Muchinga Escarpment und im Osten vom
Luangwa Fluss begrenzt.
Der Park ist nur während der Trockenzeit von Juni bis Oktober geöffnet. In der Regenzeit ist ein Befahren des Parks unmöglich.
Ein großes Problem im North Luangwa NP ist die Wilderei. Dank der Arbeit von
Mark und Delia Owens begann ab 1987 ein harter Kampf gegen die
Wilderei. Da 1991 der Handel mit Elfenbein verboten wurde und die Regierung sah, dass Touristen ihre Devisen nicht in einen gewilderten Park bringen, entstand das „
North Luangwa Conservation Projekt“, das die Frankfurter Zoologische Gesellschaft unterstützt. Die Wildhüter wurden besser ausgebildet und versorgt und ihre Anzahl zum Schutz der Tiere erhöht. Heute verfügt der Park über 500 km Pisten, ca. 142 Wildhüter und Projekte wie die Auswilderung der Nashörner wurden realisiert.
Die Vegetation im Park reicht von Mopane Wald bis zu Galeriewäldern, offenem Grasland und Akaziendickicht, Palmen, Leberwurst-, Mahagoni bis zu Leadwood Bäumen.
Der Park ist für seine großen Büffelherden bekannt. Aber auch Löwen, Hyänen, Cooksons Gnus, Buschböcke, Pukus und Impalas, Zebras, Reedböcke, Elenantilope Warzenschweine, Paviane und Grünmeerkatzen leben dort. Elefanten und Leoparden werden seltener gesichtet.
Im Park gibt es einige Camps wie das Delia, das Mwaleshi, das Buffalo, das Kutandala und das Mano Camp. Diese Camps bieten
3-4 stündige geführte‚
Walking Safaris’ an. Campgäste dürfen den Park nicht selber erkunden.
Anreise vom South Luangwa Nationalpark durch das Luangwa Valley:
Wir verließen den
South Luangwa Nationalpark mittags und fuhren durch den Ort
Mfuwe. Kurz nach dem Ort verließen wir die Teerstraße Richtung Norden und durchquerten zwei breite, ausgetrocknete aber tiefsandige Flussbetten. Die ganze Strecke zum
North Luangwa Nationalpark war gut beschildert, denn man musste nur den „
It´s wild Bushcamp“ Schildern folgen. Es ging bis zum
Nsefu Sektor auf guter Piste an kleinen Dörfern vorbei. An der ersten Schranke (
Milyoti Gate) mussten wir uns in ein Buch eintragen. Den Nsefu Sektor darf man nur auf dem Transitweg durchfahren, wenn man keinen Eintritt bezahlt. (Es gilt das gleiche Permit wie im South Luangwa Nationalpark).
Beim Verlassen des
Nsefu Sektors am
Chikwinda Gate wurden wir wieder in ein Buch eingetragen. Nach dem
Lukuzye Flussbett erreichten wir die Uferkante des Luangwa Flusses. Das breite Flussbett wand sich unter uns durch die Landschaft. Die Piste führte weiter durch eine schöne Waldlandschaft bis zum
Luambe Nationalpark, wo wir am
Chakolwa Gate wieder in ein Buch eingetragen wurden und auf dem Transitweg den Park durchqueren durften. Die Piste war dort relativ schlecht, mit afrikanischem Kopfsteinpflaster (von Büffeln und Elefanten ausgetretener Boden) und tiefen Löchern übersät.
Den Park verließen wir dann über das
Cipuka Gate.
Am
Zokwe Gate wurden wir wieder registriert und weiter ging die Fahrt durch ein schönes Waldgebiet. Wir folgten einfach immer den „It´s wild Bushcamp“ Schildern und erreichten endlich mit Sonnenuntergang das „
Chifunda - It´s wild Bushcamp“ in der Nähe der Ponton Brücke zum
North Luangwa Nationalpark. Das
Chifunda Camp wird von ehemaligen Wilderern geführt. Man kann hier am Fluss recht gut campen. Heiße Duschen und Toiletten sind vorhanden. Auch feste Unterkünfte gibt es hier.
Alternativ kann man nach dem
Zokwe Gate am
Lundazi Fluss entlang bis zum
Kanunshya Gate weiterfahren und über eine Furt in den North Luangwa Nationalpark gelangen. Die Furt ist aber nicht sehr einfach zu finden und es ist eventuell auch unmöglich den Fluss zu durchqueren, wenn das Wasser zu hoch ist!
Auf dieser Strecke haben wir den Park wieder verlassen. (Beschreibung siehe weiter unten im Text).
Es gibt noch einige andere Anfahrtsmöglichkeiten, die wir aber nicht genutzt haben und die man gut im Sambia Reiseführer von
Ilona Hupe und Manfred Vachal - (Hupe Verlag) nachlesen kann.
Fast auf der ganzen Strecke, auch auf den Transitstrecken durch die Nationalparks, begegneten uns zahlreiche Einheimische, die auf Fahrrädern oder zu Fuß unterwegs waren!
Weitere Infos:
Wir hatten leider nur einen Tag Zeit und gelangten über die
Ponton Brücke beim
„
It´s wild Bushcamp – Chifunda“ in den
North Luangwa Nationalpark. Direkt am Ponton zahlt man auch den Eintritt für den Park und kann sich beim Ranger nach den Furten durch den
Mwaleshi und den
Luangwa Fluss erkundigen.
Eintrittspreise: 25 US$ für Individualisten + 15 US$ für das Auto - gültig für 24 Stunden
Es gibt keine Karten vor Ort und man muss sich mit Hilfe seines GPS Gerätes zurechtfinden. Normalerweise dürfen Individualtouristen den Park nur zu Transitzwecken durchqueren und auch das Wegenetz am
Mwaleshi Fluss darf nicht benutzt werden.
Da zu unserer Reisezeit so wenig Tourismus war, durften wir den ganzen Park individuell erkunden. Die Zufahrten du den Lodges durften wir nicht befahren. Der Ranger war so nett und machte uns noch eine kleine Skizze mit dem Pisten im Park, die wir befahren durften. Er erklärte uns noch, wo wir den
Mwaleshi Fluss im Norden überqueren konnten, um zum
Lungwa Fluss zurückzukommen und dort über die Furt den Fluss im Süden des Parks zu überqueren.
Die Wege im Park waren gut und es machte Spaß, dieses ursprüngliche Gebiet zu erkunden. Wir sahen ein paar sehr scheue Elefanten, eine riesige Büffelherde und Wasservögel an einer Lagune, es war so richtig abenteuerlich und sehr spannend.
Wir fuhren weiter in Richtung
Buffalo Camp am
Mwaleshi Fluss entlang und fanden kurz vor dem
Kutandala Camp die Furt über den
Mwaleshi Fluss.
Die Durchfahrt war unproblematisch, da das Wasser nur ca. 10-15 cm hoch und der Untergrund fest war. Die Ein- und Ausfahrt war schon etwas schwieriger, erst ging es recht steil die Böschung runter und auf der anderen Seite steil wieder hoch. Wir mussten an der Böschung die Fahrspuren ausbessern, um wieder aus dem Flussbett zu kommen.
Die Furt durch den Luangwa Fluss zu finden erwies sich jedoch als schwierig. Unser GPS sagte etwas anderes als ein Fischer, der uns am gegenüberliegenden Ufer in eine andere Richtung wies. Nach einigem hin und her vertrauten wir dem Fischer, der uns die Furt zeigen wollte. Jetzt fanden wir auch Spuren von einem Auto, die zum Wasser hinabführten. Genau hier sei die Stelle, gestikulierte der Fischer. Der Wasserstand war immer noch sehr hoch und so reichte uns das Wasser bis über die Knie.
Wir gingen die Furt zuerst ab (Vorsicht vor Krokodilen und Flusspferden) und redeten kurz mit den Fischern, die uns versicherten, dass dies die einzige Durchfahrt durch den
Luangwa Fluss sei. Nach kurzer Überlegung versuchten wir es und heil am anderen Ufer an.
Doch die Spannung hörte nicht auf, denn auf der anderen Flussseite folgten wir Reifenspuren, die noch weiter durch den Tiefsand eines trockenen Flussbettes gingen und dann um 90° nach links drehten und nach 10m fast 60° steil die Böschung hinaufführten.
Auch diese Böschung meisterten wir problemlos. Nun mussten wir noch den Track wieder finden, aber dank unserem GPS und den
Tracks4Afrika Karten hatten wir wenigstens die ungefähre Richtung. Nach etwas Sucherei fanden wir eine gerade noch so erkennbare Reifenspur und folgten ihr. Die Spur führte uns wieder an das ausgetrocknete Flussbett zurück, aber diesmal war die Böschung weniger steil. Wir durchquerten den tiefsandigen Trockenfluss. Dort waren die Spuren deutlicher zu erkennen und wir folgten ihnen, bis wir am
Kanunshya Gate ankamen. Von hier aus ging es auf normaler Allradpiste wieder zurück, Richtung
South Luangwa Nationalpark.
Dieser Ausflug war sehr abenteuerlich und beim nächsten Mal würde wir etwas mehr Zeit einplanen und eine ‚wilde’ Nacht am Luangwa verbringen. Ilona Hupe erzählte uns, dass dort abends die Büffel den Park durch den Fluss verlassen und morgens wieder mit lautem Getöse in den Park stürmen. Das muss ein unheimlich intensives Erlebnis sein, das wir irgendwann einmal erleben wollen.